Fachkräfteoffensive ohne Wirkung: NRW-Landesregierung bleibt bei Gewinnung ausländischer Kita-Fachkräfte erfolglos

Die schwarz-grüne Landesregierung kann auch nach über zwei Jahren Fachkräfteoffensive keine konkreten Erfolge bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte für Kitas vorweisen. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage des familienpolitischen Sprechers der FDP-Landtagsfraktion, Marcel Hafke, hervor.

Marcel Hafke

Marcel Hafke

Keine Daten, keine Strategie, keine Ergebnisse

„Die Landesregierung operiert im Blindflug“, kritisiert Hafke. „Obwohl der Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung seit Jahren dramatisch ist, fehlen messbare Ziele, belastbare Daten und ein nachvollziehbares Konzept zur gezielten Anwerbung aus dem Ausland.“ Tatsächlich musste das Ministerium eingestehen, dass keinerlei Zahlen darüber vorliegen, wie viele ausländische Fachkräfte seit 2022 tatsächlich für die Arbeit in nordrhein-westfälischen Kitas gewonnen wurden. Auch zur regionalen Verteilung oder zu Herkunftsländern fehlen Angaben vollständig.

Stagnation beim Platzausbau – Offensive bleibt zahnlos

Seit Frühjahr ist bekannt: Ab Sommer 2025 stehen landesweit rund 5.000 Kita-Plätze weniger zur Verfügung als bisher. Hafke: „Das ist ein Alarmsignal – doch anstatt aktiv gegenzusteuern, überlässt die Landesregierung die Verantwortung den Trägern. Kooperationen mit Herkunftsländern, gezielte Programme oder zentrale Ansprechpartner? Fehlanzeige! Die viel beschworene Entbürokratisierung entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Augenwischerei. Anerkennungsverfahren sind weiterhin komplex, langwierig und intransparent.“ Zwar verweist das Ministerium auf Anpassungen der Personalverordnung und punktuelle Erleichterungen bei Anerkennungsverfahren, doch konkrete Rekrutierungsvorhaben oder Partnerschaften mit internationalen Akteuren sind nicht erkennbar.

FDP fordert Kurswechsel

Die FDP-Landtagsfraktion fordert deshalb:

  • die Fachkräfteoffensive mit messbaren Zielvorgaben zu unterlegen,
  • einen zentralen Ansprechpartner für internationale Fachkräfte einzurichten,
  • und die Anerkennungsverfahren transparent, planbar und zügig zu gestalten.

„Wer wirklich will, dass qualifizierte Menschen aus dem Ausland in unseren Kitas arbeiten, muss ihnen den Einstieg erleichtern – mit klaren Verfahren, verbindlicher Beratung und echtem politischem Willen“, so Hafke.

Medienbericht