FDP-Landeschef Höne zur Debatte um getrenntgeschlechtliche Abiturfeiern: „Wer sowas fordert, hat kein Abitur verdient!“
An einem Essener Gymnasium schlugen WAZ-Recherchen zufolge Schüler vor, den Abiturball nach Geschlechtern getrennt zu feiern. Dass am Ende der Schullaufbahn ernsthaft Schüler nach Geschlechterregeln feiern wollen, die an Scharia-Vorgaben erinnern, ist ein Produkt des in unserem Land unerwünschten politischen Islam und Ausdruck eines Versagens der Schulpolitik der Landesregierung.

Henning Höne
Henning Höne, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion und der Freien Demokraten NRW, ordnet kritisch ein:
„Der Versuch, eine Abiturfeier nach Geschlechtern zu trennen, ist kein kulturelles Missverständnis, sondern ein Symptom wachsender Einflussversuche des politischen Islams an unseren Schulen. Wer unter dem Deckmantel der Religion Druck auf Mitschülerinnen und Mitschüler ausübt, um sie zu einer bestimmten Lebensweise zu zwingen, untergräbt gezielt die Grundlagen unseres freiheitlichen Zusammenlebens. Und wer in einem demokratischen Land nach religiös motivierter Geschlechtertrennung ruft, handelt nicht nur integrationsfeindlich, sondern stellt die Gleichberechtigung in Frage, die zu den Grundpfeilern unserer Gesellschaft gehört.
Das Abitur ist Ausdruck der Reife und Reflexion. Wer in einem demokratischen Gemeinwesen nach Scharia-Regeln feiern will, stellt die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage. Integration setzt voraus, dass die Prinzipien des Grundgesetzes nicht nur unterrichtet, sondern auch verinnerlicht werden. Wer am Ende der Schulzeit demonstrativ gegen diese Werte auftritt, hat das Abitur nicht verdient. Jeder Mensch in unserem Land hat das Recht, frei zu leben – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder persönlichem Lebensstil. Aber niemand hat das Recht, anderen seine religiösen Vorschriften aufzuzwingen.
Unsere Schulen sind Orte der Freiheit, nicht Bühne für religiöse Machtdemonstrationen. Die schwarz-grüne Landesregierung darf hier nicht länger schweigen. Wer die Gefahr des politischen Islams ignoriert, verharmlost ein Problem, das längst im Alltag vieler Schulen angekommen ist. Lehrkräfte und Schulleitungen brauchen politische Rückendeckung, klare Leitlinien und die unmissverständliche Botschaft: Nordrhein-Westfalen steht an der Seite der Freiheit – nicht an der Seite derer, die sie untergraben wollen.
Unsere offene Gesellschaft ist kein Selbstläufer. Sie braucht Verteidiger – im Klassenzimmer genauso wie in der Staatskanzlei.“