Kulturelle Vielfalt Nordrhein-Westfalens unter Druck: SPD und FDP fordern Aufklärung über geplante Kürzungen bei Spitzen- und Exzellenzförderung
Mit großer Sorge reagieren die Fraktionen von SPD und FDP im Landtag Nordrhein-Westfalen auf die bekannt gewordenen Pläne des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, massive Kürzungen und strukturelle Veränderungen in der Spitzen- und Exzellenzförderung der Freien Darstellenden Künste in Nordrhein-Westfalen vorzunehmen. Insbesondere auch die Förderung von Kinder- und Jugendtheatern scheint hiervon betroffen zu sein.

Yvonne Gebauer
Deswegen hatten die Fraktionen für die Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien am 15. Mai 2025 eine „Aktuelle Viertelstunde“ zu diesem Thema beantragt. Ziel der Fraktionen von SPD und FDP war es, die Landesregierung aufzufordern, die ihrerseits geplanten Kürzungen zurückzunehmen, um somit Planungssicherheit für die Freie Szene zu schaffen und die kulturelle Vielfalt in Nordrhein-Westfalen zu erhalten.
„Hinhaltetaktik“ gefährdet kulturelle Infrastruktur
„Die Freie Szene ist ein unverzichtbarer Teil der kulturellen Größe und Vielfalt unseres Landes. Sie steht für künstlerische Innovation, regionale Verankerung und gesellschaftliche Relevanz. Eine verlässliche und transparente Kommunikation auf Augenhöhe ist existenziell, denn nur so kann ein gemeinsamer Lösungsprozess gelingen. Die Hinhaltetaktik seitens des Ministeriums gefährdet nicht nur einzelne Projekte, sondern die kulturelle Infrastruktur. Ein solches Vorgehen hat die Kultur nicht verdient. So geht man nicht miteinander um“, erklärt die kulturpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Yvonne Gebauer.
Transparenz und verlässliche Förderstruktur
„Es kommen nicht die versprochenen Aufwüchse, es kommt der reale Verlust durch Inflation, nun kommen auch noch die konkreten Kürzungen. Das ist das Förder-Aus für wichtige Projekte und Akteure. Es droht deren Verschwinden. Tun Sie es nicht!“, so der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Andreas Bialas. Beide Fraktionen fordern Transparenz und eine verlässliche Förderstruktur für die Freie Szene in Nordrhein-Westfalen. Die vereinzelten Kürzungsrücknahmen könnten ein Anzeichen dafür sein, dass das Ministerium die Not der Freien Szene erkannt hat. Damit es sich dabei nicht nur um den berühmten Tropfen auf den heißen Stein handelt, müssen nun weitere Schritte folgen.