Schneider (FDP): „Schwarz-Grün verschließt die Augen vor Gewaltspirale im Gesundheitswesen!“

„Der brutale Angriff auf einen Hausarzt in Spenge und der Messerangriff an der Düsseldorfer Uniklinik sorgten im letzten Monat für landesweite Bestürzung. Die Vorfälle haben sehr eindrücklich aufgezeigt, wie groß der Handlungsbedarf beim Thema Gewalt im Gesundheitswesen ist. Die akute Gewaltspirale muss dringend gestoppt werden“, betont Susanne Schneider, Sprecherin für Arbeit, Gesundheit und Soziales.

Susanne Schneider

„Doch die Landesregierung sieht offenbar keinen Handlungsbedarf, denn CDU und Grüne haben heute unsere Initiative im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales abgelehnt. Wie man so die Augen vor einem aktuellen Problem verschließen kann, ist für mich unerklärlich.“

Im nun abgelehnten Antrag forderte die FDP-Landtagsfraktion NRW die schwarz-grüne Landesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass auch Arztpraxen in das bestehende Gesetz zum Schutz von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften aufgenommen werden. Zudem sollten bauliche Maßnahmen zur Gewaltprävention gefördert, Best-Practice-Ansätze zur Gewaltprävention umgesetzt und eine Respektkampagne für Beschäftigte im Gesundheitswesen entwickelt werden.

Alle Experten haben in der Anhörung zu unserem Antrag bestätigt, wie die Gewalt im Gesundheitswesen zugenommen habe, erläutert Schneider. Es sei deutlich dargelegt worden, dass die Schwelle, an der Gereiztheit zur Gewalt übergehe, bedauerlicherweise deutlich gesunken sei. Zudem würden über 90 Prozent der Allgemeinärztinnen und -ärzte in Deutschland von Aggressionserfahrungen berichten.

„Viele Beschäftige im Gesundheitswesen denken aufgrund der belastenden Erlebnisse daran, ihren Beruf zu wechseln. In Zeiten des Fachkräftemangels gefährdet das die Gesundheitsversorgung insgesamt. Wenn jetzt all die Stimmen, die dringend Maßnahmen in diesem Bereich eingefordert haben, quasi ungehört verhallen, macht mich das richtig wütend. Die Landesregierung verweigert sich schlichtweg und handelt damit verantwortungslos“, so Schneider abschließend.