Position Kompakt: Mehr Aufmerksamkeit für Sternenkinder

Trauerndes Paar

Auf einen Blick

  • Mutterschutz auf Fehlgeburten ausweiten
  • Eltern von Sternenkindern besser unterstützen
  • Forschung und Datenerhebung verbessern
  • Über Geburtsanzeige von Sternenkindern informieren
  • Orte der Trauer einrichten

Jeder Mensch weiß, wie schlimm der Verlust eines geliebten Menschen ist. Eltern von Fehl- und Totgeborenen empfinden dies in besonderer Weise. Für viele Eltern ist diese „stille Geburt“ ein traumatisches Erlebnis mit oftmals langanhaltenden Folgen. Zumal diese Erfahrung noch immer tabuisiert wird und mit nicht anerkannter Trauer einhergeht. Kinder, die vor, während oder direkt nach der Geburt sterben, werden „Sternenkinder“ genannt. Wir wollen als FDP-Landtagsfraktion Eltern von Sternenkindern stärker unterstützen und die Forschung intensivieren.

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Mutterschutz auf Fehlgeburten ausweiten 

Beträgt das Geburtsgewicht eines toten Kindes mindestens 500 Gramm oder die 24. Schwangerschaftswoche wurde erreicht, spricht man von einer Totgeburt. Liegen die Werte darunter, handelt es sich um eine Fehlgeburt. Nach einer Fehlgeburt bekommt die Mutter bisher keinen Mutterschutz. Bei einer Totge-burt gilt hingegen eine Schutzfrist von mindestens acht Wochen nach der Entbindung. Wir wollen den Mutterschutz und auch den Partnerschutz auf Fehlgeburten ausweiten.

Eltern von Sternenkindern besser unterstützen 

Betroffene Eltern erleben nach einer stillen Geburt häufig depressive Episoden, Angststörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen. Wir wollen die Orientierung verbessern und eine umfassende Nachsorge in Krankenhäusern ermöglichen. Die Nachsorge muss vor allem auch seelische Unterstützung der Eltern umfassen. Es darf keine Frage des Zufalls bleiben, ob Krankenhäuser über Personal verfügen, das für solche Fälle geschult ist.

Forschung und Datenerhebung verbessern 

Die internationale Studienlage zu Fehl- und Totgeburten ist völlig unzureichend. Ohne entsprechende Daten ist aber weder der medizinische Fortschritt messbar noch kommt die Ursachenforschung voran. Wir wollen daher, dass das Land gemeinsam mit den Krankenhäusern und medizinischen Fakultäten eine Strategie entwickelt, um die Datenerhebung zu verbessern und die Forschung zu intensivieren. Dabei müssen insbesondere gesundheitliche Risikofaktoren untersucht werden.

Über Geburtsanzeige von Sternenkindern informieren 

Fehlgeburten werden im Gegensatz zu Totgeburten grundsätzlich nicht im Personenstandsregister beurkundet. Eltern können aber bereits für die Geburt beim Standesamt eine offizielle Bescheinigung erhalten. Wir wollen diese Möglichkeit bekannter machen.

Orte der Trauer einrichten 

In vielen Kommunen gibt es bereits Sondergrabstätten für die Bestattungen von stillgeborenen Kindern, damit betroffene Eltern dort trauern und Abschied nehmen können. Wir wollen gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden derartige Orte der Trauer weiter verbreiten.

Mehr dazu

> Unsere Initiative: „Sternenkinder“ verdienen mehr Aufmerksamkeit – Forschung und Unterstützung der Eltern bei Fehl- und Totgeburten verbessern!

> Großes Interesse am „Tabuthema Sternenkinder: Aufmerksamkeit schaffen – Eltern stärken“

 

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