Kita-Krise in NRW: Landesregierung steht ohne Antworten da

Zur heute im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend vorgestellten Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Forschungsverbunds DJU/TU Dortmund sagt Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer und familienpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW:

Marcel Hafke

Marcel Hafke 

„Die Kita-Landschaft in Nordrhein-Westfalen steht an einem entscheidenden Wendepunkt, aber die Landesregierung hat keine Lösungen parat! Das System der frühkindlichen Bildung steht mit finanziellen und zunehmend personellen Engpässe vor massiven Problemen.

Die hohe Attraktivität des Berufsfeldes zeigt sich durch die große Anzahl von Beschäftigten. Dennoch belasten hoher Krankenstand und zukünftige Personalbedarfe die Situation erheblich. Experten warnen: Wenn nicht jährlich rund 3.300 zusätzliche Fachkräfte gewonnen werden, könnten bis zum Jahr 2030 bis zu 20.200 Erzieherinnen und Erzieher fehlen.

Die aktuelle Lage wird durch einen Mangel an Ausbildungsplätzen verschärft. Träger, die mit Finanzierungsschwierigkeiten kämpfen, können keine Ausbildungskapazitäten bereitstellen. Eine Finanzierungskrise verschärft die Personalkrise! Doch Schwarz-Grün bleibt untätig, weder ist die Überbrückungshilfe für die Träger auskömmlich gestaltet, noch sind die aktuellen Maßnahmen der Fachkräfteoffensive mit Controlling-Instrumenten hinterlegt. So kommt es kurz- und mittelfristig nicht zur Entlastung.

Wir brauchen schnelle Lösungen: Eine rasche Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, die Einbindung von Quereinsteigern mit modularer Ausbildung und eine Stärkung der praxisintegrierten Ausbildung zum Erzieher sind dringend erforderlich. Außerdem benötigen wir vonseiten der Landesregierung eine Aussetzung von bürokratischen Maßnahmen, welche nicht zu den pädagogischen Kernaufgaben gehören! Und es bedarf baulicher Maßnahmen zur Lärmreduzierung in den Kitas sowie Anreize, auch nach Erreichen des Renteneintrittsalters in diesem Bereich tätig zu bleiben.

Die Kita-Krise in Nordrhein-Westfalen erfordert dringendes Handeln. Die Landesregierung muss schnellstmöglich wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern und die Zukunft der frühkindlichen Bildung zu sichern! Alles andere wäre eine Bankrotterklärung.“

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