Abhängigkeiten reduzieren – heimische Gasvorkommen prüfen

Der Import von Energierohstoffen ist mit erheblichen wirtschaftlichen und politischen Risiken verbunden. Das wird bei Gasknappheiten an den europäischen Energiemärkten deutlich, die eine Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind. Durch hohe Energiepreise gerät Nordrhein-Westfalens Wettbewerbsfähigkeit als Industrieland enorm unter Druck.

Dietmar Brockes

Dietmar Brockes

„Importiertes Flüssiggas stärkt die aktuelle Energieversorgung. Allerdings wird es im Ausland unter deutlich weniger strengen Vorgaben als in Deutschland gefördert und über die Weltmeere verschifft. Das geht nicht nur mit hohen Umwelt- und Klimakosten einher, sondern auch mit neuen wirtschaftlichen Abhängigkeiten“, sagt Dietmar Brockes, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion. Zu einer verantwortungsvollen Politik gehört es, alle verfügbaren Alternativen für eine sichere Gasversorgung zu prüfen. Eigene Gasvorkommen in Deutschland und NRW sollten deshalb in den Blick genommen werden. „Industrie und Haushalte sind auch mittelfristig weiterhin auf Gas angewiesen. Wir brauchen eine offene und ideologiefreie Debatte, inwiefern die Aufsuchung und Gewinnung heimischer Gasvorkommen einen Beitrag leisten können, wirtschaftliche Abhängigkeiten zu reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so Brockes.

Die FDP-Landtagsfraktion fordert, neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Technik zu prüfen und dann abzuwägen. „Nicht nur aus Versorgungssicherheits- und Klimaschutzgründen, sondern auch für stabile Preise spricht alles dafür, eine Neubewertung des Verbots der Erschließung und Förderung heimischer Gasvorkommen vorzunehmen. Für diesen technologieoffenen Ansatz setzen wir uns in den kommenden Beratungen ein“, betont Brockes. Nur auf Basis gesicherter Untersuchungsergebnisse sind sachliche und rechtssichere Entscheidungen möglich, ob und unter welchen Bedingungen die Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas möglich sind.