Alarmierende Ausbildungsentwicklung im NRW-Handwerk – FDP für gezielte Werbekampagne
Laut Statistischem Landesamt ist die Zahl der Auszubildenden im NRW-Handwerk seit 2013 um über neun Prozent gesunken. Susanne Schneider, Sprecherin für Arbeit und Soziales der FDP-Landtagsfraktion NRW, ist besorgt:
„Immer weniger junge Menschen entscheiden sich leider für eine Berufsausbildung, das steigert auch den eklatanten Fachkräftemangel im Handwerk. Aus der aktuellen Mangelsituation und den sinkenden Ausbildungszahlen braut sich ein giftiger Cocktail zusammen. Wir werden den Fachkräftebedarf in unserem Land nicht wirksam decken können, wenn wir nicht viel mehr junge Menschen für Ausbildungsberufe begeistern. Es muss dringend gegengesteuert werden!"
Gezielte Werbekampagne für Ausbildungsberufe
Besorgniserregend ist auch der Rückgang weiblicher Auszubildender im Handwerk um fast 35 % im Zehn-Jahres-Vergleich, gegenüber nur 2,6 % bei männlichen Auszubildenden. Die FDP-Fraktion fordert eine gezielte Werbekampagne für Ausbildungsberufe, um mehr Jugendliche zu erreichen. „Beim Werben für Ausbildungsberufe müssen wir junge Menschen auf Augenhöhe ansprechen. Handwerksberufe benötigen einen Bekanntheitsschub! Denn die Vorteile liegen auf der Hand: Das Handwerk bietet ein breites Spektrum von rund 130 Ausbildungsberufen, der Einstieg in eine Ausbildung ist einfach und Arbeitsplätze im Handwerk sind krisenfest. Es braucht mehr Vorbilder, die die zahlreichen Vorteile der dualen Ausbildung vermitteln. Eine breite Berufsorientierung in der Schule und die Aktivitäten von Handwerksbetrieben und Handwerkskammern müssen ineinander greifen. Wir sehen zudem großes Potenzial darin, wenn Berufsbilder zukünftig weniger durch Geschlechterklischees geprägt sind. Aktionen wie der Boys´Day und Girls´Day unterstützen dieses Ziel.“
Gleichwertigkeit mit Verfassungsrang
Die FDP-Landtagsfraktion setzt sich dafür ein, die Attraktivität sowie das gesellschaftliche Ansehen von Auszubildenden und beruflich Qualifizierten zu steigern. Die Fraktion hat einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, um die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung in der NRW-Landesverfassung zu verankern. Schneider bekräftigt: „Der Meister muss so viel wert sein wie der Master! Als Freie Demokraten sind wir überzeugt: Mehr qualifizierte Ausbildung bekämpft nicht nur den Fachkräftemangel, sondern ist vor allem die Grundlage für eine erfolgreiche Erwerbstätigkeit. Eine Ausbildung bietet eine attraktive Zukunftsperspektive und ist Chance für den persönlichen Aufstieg.“ Das machte Schneider jüngst auch in ihrer Plenarrede deutlich: