Alarmierender Hilferuf: Krank durch den Job – Lehrkräfte in NRW am Limit
Die Situation an den Schulen in Nordrhein-Westfalen spitzt sich weiter zu: Seit 2020 hat sich die Zahl der Lehrkräfte mit gesundheitlich bedingter Teildienstfähigkeit mehr als verfünffacht. Von 195 Fällen im Jahr 2020 stieg sie bis 2024 auf alarmierende 1.067. Diese Entwicklung zeigt deutlich, wie stark die gesundheitliche Belastung der Lehrkräfte zugenommen hat – eine Folge des Lehrermangels und der sich verschlechternden Arbeitsbedingungen.

Franziska Müller-Rech
System vor dem Kollaps
Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, sieht hierin ein dramatisches Zeichen für ein systemisches Versagen der Landesregierung: „Die Lehrkräfte in NRW senden einen klaren Hilferuf. Statt pragmatische Lösungen zu schaffen, verliert sich Schulministerin Feller aber in Symbolpolitik und ineffektiven Maßnahmen. Die Einschränkungen der Teilzeitregelungen zeigen, dass die Ministerin die Belastungssituation offenbar gar nicht erfasst hat – unter Umständen hat sie damit sogar noch mehr Lehrkräfte in die gesundheitliche Teildienstfähigkeit gebracht. Der aktuelle Zustand zeigt, dass das System längst am Limit ist.“
Die Zunahme der Teildienstfähigkeiten belastet nicht nur die betroffenen Lehrkräfte, sondern auch den Schulbetrieb und den Landeshaushalt. Jeder Fall bedeutet zusätzliche Kosten und gleichzeitig den Ausfall dringend benötigter Lehrkräfte. „Das Bildungssystem in NRW gleicht einem Schiff, das auf Grund läuft. Ohne entschlossene Maßnahmen riskieren wir den Kollaps. Ministerin Feller muss handeln, um den Unterrichtsausfall zu stoppen und die Arbeitsbedingungen endlich spürbar zu verbessern.“
Forderung nach Sofortmaßnahmen
Die FDP fordert einen Kurswechsel in der Schulpolitik, um die Lehrkräfte zu entlasten. Müller-Rech erklärt: „Wir brauchen weniger Bürokratie, mehr Unterstützung durch multiprofessionelle Teams und zusätzliche Lehrkräfte, um die Schulen zukunftsfähig zu machen. Die Zunahme der gesundheitlichen Belastung ist eine tickende Zeitbombe, die nicht länger ignoriert werden darf. Das Maßnahmenkonzept Unterrichtsversorgung ist dafür offensichtlich ungeeignet.“
Abschließend warnt Müller-Rech: „Die Landesregierung muss diese Zahlen ernst nehmen! Die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler steht auf dem Spiel. Der Lehrermangel ist kein Naturereignis, sondern ein hausgemachtes Problem. Ministerin Feller steht in der Verantwortung, jetzt zu handeln – bevor noch mehr Unterricht in NRW ersatzlos ausfällt.“