„Bildungschancen im Ruhrgebiet stärken: FDP drängt auf Sofortmaßnahmen und mutige Reformen“
Der Bildungsbericht Ruhr 2024 offenbart alarmierende Defizite in der Bildungslandschaft der Metropole Ruhr. „Dieser Bericht ist ein Armutszeugnis für die Bildungs- und Familienpolitik der Landesregierung. Die alarmierenden Zahlen müssen endlich wachrütteln“, fordert Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer und familienpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW.
Besonders alarmierend ist der gestiegene Anteil unbetreuter Kinder vor der Einschulung: Fast acht Prozent der Kinder im Ruhrgebiet haben keinen Kitaplatz, in einigen Kommunen sogar bis zu 16 Prozent. „Die Betreuungssituation ist noch angespannter als im übrigen Nordrhein-Westfalen. Gerade Kinder aus sozial benachteiligten Familien bleiben zurück – mit dramatischen Folgen für ihre Sprachentwicklung und ihre Chancen in der Schule“, so Hafke. „Wir brauchen ein Sofortprogramm für den Kitaplatzausbau und eine verbindliche gesetzliche Verankerung der Sprach-Kitas, um diese Entwicklung zu stoppen.“
Dringender Handlungsbedarf: Sprachförderung und Kitaplatzausbau
Die Schuleingangsuntersuchungen zeigen, dass Kinder ohne Kitabesuch nicht nur schlechtere Startbedingungen haben, sondern auch die Arbeit der Grundschulen vor immer größere Herausforderungen stellen. Die FDP fordert:
- Ganzheitliches Konzept zur Sprachförderung: Frühkindliche Bildung stärken, alltagsintegrierte Sprachbildung fördern, ausreichende Ressourcen bereitstellen.
- Gesetzliche Verankerung von Sprach-Kitas: Finanzierung dauerhaft sichern und das Fördermodell „plusKita“ ausbauen.
- Unterstützung für Familien mit Bedarf: Hilfen bei der Suche und Anmeldung für Kitaplätze verstärken.
- Startchancen-Programm für Kitas: Regionen mit besonderem Förderbedarf gezielt unterstützen, wie es die FDP auf Bundesebene fordert.
- Digitalisierung: Dokumentation vereinfachen und das Sprachscreening mit echten Fördermöglichkeiten verbinden.
Franziska Müller-Rech
Lehrermangel und marode Schulen – Landesregierung muss endlich handeln
„Die Landesregierung hat die Fachkräftekrise völlig verschlafen. Die Bildungskette bricht auseinander. Schwarz-Grün muss den Lehrerberuf endlich attraktiver machen und Quereinsteigerprogramme massiv fördern. Mehr als ein Drittel der Schulen im Ruhrgebiet arbeiten unter schwierigsten sozialen und ökonomischen Bedingungen. Ohne gezielte Unterstützung für diese Schulen bleibt das Startchancen-Programm ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir fordern eine echte Priorisierung dieser Schulen – mit mehr Mitteln, neuen Freiräumen und weniger Bürokratie“, ergänzt Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion.
„Faire Startbedingungen für jedes Kind“
„Das Bildungssystem im Ruhrgebiet ist das Fundament für die Zukunft dieser Region und letztlich auch für ganz NRW. Die Landesregierung darf nicht länger zuschauen, wie dieses Fundament zerbricht“, mahnt Müller-Rech. Hafke ergänzt: „Wenn wir jetzt nicht handeln, lassen wir eine Generation im Stich. Bildungschancen dürfen nicht länger von der sozialen Herkunft abhängen. Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen und für faire Startbedingungen zu sorgen – für jedes Kind in Nordrhein-Westfalen.“