Christopher Street Day in NRW: Landesregierung hält Unterstützung zurück

Anders als im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen vorgesehen, will die nordrhein-westfälische Landesregierung die Veranstaltungen zum Christopher Street Day (CSD) vorerst doch nicht finanziell unterstützen. In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion NRW, wann die meist ehrenamtlich organisierten Betreiber mit der versprochenen Unterstützung rechnen können, heißt es lediglich, die Landesregierung „prüfe derzeit, inwieweit sie in eine finanzielle Förderung einsteigen“ könne.

Franziska Müller-Rech

Franziska Müller-Rech

Noch im vergangenen Sommer eröffnete Ministerpräsident Hendrik Wüst öffentlichkeitswirksam den Kölner CSD. Nun zeigt sich auch hier: Es bleibt leider nur bei der medialen Selbstinszenierung des Ministerpräsidenten. Eine wirkliche Unterstützung der CSD-Community bleibt bisher aus. „Der Ministerpräsident kann sich nicht im Rampenlicht des Kölner CSD sonnen, schöne Bilder produzieren und dann einfach die versprochene Förderung zurückhalten. Für die queere Community ist das eine herbe Enttäuschung und ein Zeichen dafür, dass ihre Belange der Landesregierung nicht wichtig sind“, sagt Franziska Müller-Rech, queerpolitische Sprecherin in der FDP-Landtagsfraktion. „Besonders nach den Jahren der Pandemie sind viele Veranstalter, insbesondere auch der kleineren CSDs, auf Hilfen angewiesen. Sie haben sich nach dem Versprechen im Koalitionsvertrag leider umsonst Hoffnungen gemacht."