Crackkonsum in NRW - FDP fordert klare Strategie, um Leben zu schützen und Ausbreitung zu stoppen

Susanne Schneider, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, sagt zum Anstieg des Crack- und Fentanyl-Konsums:

Susanne Schneider

„Die steigende Zahl der Drogentoten und der Anstieg des Crack- und Fentanyl-Konsums sind alarmierende Entwicklungen, die schnelles und entschlossenes Handeln erfordern. Wir brauchen jetzt einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik, um Leben zu retten und die Gesundheitsversorgung für Betroffene nachhaltig zu verbessern. Ich fordere Gesundheitsminister Laumann auf, endlich eine umfassende Präventionsstrategie zu entwickeln, die evidenzbasiert und nachhaltig ist. Konkret müssen wir folgende Maßnahmen umsetzen:

  1. Erhöhung der Aufklärung und Prävention: Es braucht zielgruppenspezifische Kampagnen, um insbesondere junge Menschen über die Risiken von Crack und Fentanyl zu informieren. Hier müssen Schulen, Jugendzentren und digitale Plattformen eine Schlüsselrolle einnehmen. Außerdem sollten Angehörige verstärkt in Präventionsmaßnahmen einbezogen werden, da sie eine entscheidende Rolle im Umfeld von Betroffenen spielen können.
  2. Mehr Drogenkonsumräume und Einführung von Drug-Checking: Die Landesregierung muss endlich eine Verordnung zur Durchführung von Drug-Checking in Drogenkonsumräumen erlassen, um Konsumenten vor gefährlichen Verunreinigungen zu schützen. Es ist nicht hinnehmbar, dass die interne Abstimmung zur Verordnung bereits seit über einem Jahr stagniert. Die Konsumräume bieten außerdem eine wichtige Gelegenheit, niedrigschwellige Hilfsangebote anzubieten und akuten gesundheitlichen Gefahren zu begegnen.
  3. Stärkung der Substitutionsbehandlung: Wir müssen die Substitutionsprogramme in NRW flächendeckend ausbauen und bürokratische Hürden für Ärzte und Betroffene abbauen. Der Zugang zu moderner, bedarfsgerechter Therapie darf keine Frage des Wohnorts sein.
  4. Flächendeckende Verteilung von Naloxon-Nasensprays: Nach dem Bundesmodellprojekt ist es essenziell, dass Opiat-Konsumenten und ihre Angehörigen weiterhin Zugang zu Naloxon erhalten, um im Notfall Leben retten zu können. Zusätzliche Schulungsprogramme sollten landesweit ausgebaut werden, um den sicheren Umgang mit dem lebensrettenden Medikament zu gewährleisten.
  5. Konzertierte Zusammenarbeit: Landes- und kommunale Behörden sowie die Gesundheits- und Sozialverbände müssen stärker kooperieren, um die Problematik ganzheitlich anzugehen.
  6. Entkriminalisierung und Gesundheitsorientierung: Wir müssen den Konsum kleiner Mengen von Drogen entkriminalisieren, um die Abhängigen aus der Illegalität zu holen und sie besser medizinisch und sozial zu unterstützen.

Die Verharmlosung der Problematik durch Untätigkeit wäre fatal. Es ist höchste Zeit, dass Minister Laumann proaktiv handelt. Wir brauchen eine klare Strategie, um das Leben von Abhängigen zu schützen und die Ausbreitung der Epidemie zu stoppen.“

Medienbericht