Dietmar Brockes, Sprecher für Landwirtschaft der FDP-Landtagsfraktion NRW, erklärt zu den Mittelkürzungen in der Seuchenbekämpfung in NRW (RP, 26.06.2025):
„Die Afrikanische Schweinepest hat Nordrhein-Westfalen erreicht – und das mit einer Variante, die offenbar aus Italien eingeschleppt wurde. Das zeigt ganz klar: Tierseuchen kennen keine Grenzen. Umso unverständlicher ist es, dass Ministerin Silke Gorißen ausgerechnet jetzt den Rotstift bei der Seuchenprävention angesetzt hat. Es ist verantwortungslos, wenn in einer solchen Lage bei den Mitteln für Überwachung, Früherkennung und Eindämmung gespart wird. Die Kürzungen treffen Veterinärämter, Landwirte und den gesamten ländlichen Raum. Wer glaubt, mit weniger Geld den Seuchenschutz stemmen zu können, riskiert massive wirtschaftliche Schäden und gefährdet die Existenz vieler Betriebe.

Dietmar Brockes
Schon jetzt stehen Halter im Kreis Olpe und darüber hinaus unter enormem Druck. Die Betriebe kämpfen mit Stallauflagen, Vermarktungsverlusten und einem Imageproblem, das über die Region hinauswirkt. Die bisherigen Reaktionen aus dem Ministerium wirken angesichts der Lage eher beschwichtigend als entschlossen – und das bei einer Seuche, die riesige wirtschaftliche Schäden anrichten kann. Das Land muss jetzt alles tun, um weitere Ausbrüche zu verhindern und schnellstmöglich Klarheit und Sicherheit für die Landwirtschaft zu schaffen.
Aus Sicht der Freien Demokraten braucht Nordrhein-Westfalen endlich eine robuste Vorsorgestrategie. Wir fordern ein flächendeckendes Frühwarnsystem, mobile Desinfektionsteams, die technische Stärkung der Veterinärdienste sowie gezielte Unterstützung für betroffene Landwirte. Effektive Prävention ist kein Luxus, sondern Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Landwirtschaft. Wir erwarten, dass die Ministerin hier rasch und zielgerichtet handelt.“