FDP-Zweifel bestätigt: Experten raten von zweitem Nationalpark ab

Heute wurde in der Sitzung des Umweltausschusses über den Antrag von Schwarz-Grün über die Suche und Ausweisung eines zweiten Nationalparks diskutiert. „Der Naturschutzbund Deutschland und die Landesregierung scheinen sich bereits einig zu sein, dass ein weiterer Nationalpark in Ostwestfalen-Lippe entstehen soll. In der vergangenen Anhörung hat sich ein Großteil der Sachverständigen gegen einen zweiten Nationalpark ausgesprochen, zumindest zur jetzigen Zeit", sagt Dietmar Brockes, umweltpolitischer Sprecher in der FDP-Landtagsfraktion NRW.

Wald

Die Sachverständigen bemängeln, dass das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), das mit der Suche sowie Ausweisung betraut werden soll, schon jetzt überlastet sei und mit dem Biodiversitätsmonitoring nicht hinterherkomme. Auch die Biotoptypenkartierung sei veraltet. Daher sollten die Ressourcen des LANUV sinnvoll und effektiv eingesetzt werden. „Es stellt sich zudem die Frage, welchen Nutzen ein zusätzlicher Nationalpark bringt. Welchen Mehrwert bringt es, Räume, die jetzt schon unter entsprechenden Schutzbedingungen stehen, noch mit einem Nationalpark zu überplanen? Ein ausführliches Monitoring des bestehenden Nationalparks in der Eifel ist daher unumgänglich, bevor Schnellschüsse getätigt werden", so Brockes. Bedenklich sei auch, dass die Mittel für die Suche nach einem zweiten Nationalpark aus demselben Finanztitel finanziert werden wie die Naturparks: „Das würde bedeuten, dass die Naturparks weniger Geld bekommen. Wir setzen uns für eine Stärkung der Naturparks ein!"