Feller startet unambitioniert ins neue Schuljahr – Lehrermangel wird nicht behoben, Lösungen werden verschoben
Vor dem Start des Schulbetriebs nach den Sommerferien hat NRW-Schulministerin Dorothee Feller in einer Pressekonferenz ihre Pläne für die Schullandschaft vorgestellt. Dazu erklärt Franziska Müller-Rech, Sprecherin für Schule der FDP-Landtagsfraktion NRW:
„Bildungsministerin Feller lässt die wirklich großen Fragen der Schulen zum Schuljahresstart unbeantwortet. Statt dringend nötiger Reformen und Innovation beschränkt sie sich nur auf Ankündigungen, Vertröstungen, Mangelverwaltung und eine Handvoll pädagogischer Handreichungen.
So will sie mit der Maßnahme 3x20 Minuten-Lesezeit die Lesefähigkeiten der Schülerinnen und Schüler verbessern. Dafür hat sie pädagogische Konzepte vorgestellt, über die die Grundschulen nur müde lächeln können. Wie man Schülerinnen und Schülern lesen beibringt, wissen unsere Lehrkräfte. Ihre Hauptfrage ließ Feller dafür heute wieder unbeantwortet: Woher sollen die Grundschulen die zusätzliche Zeit nehmen? Was soll im Stundenplan dafür entfallen?
Teilzeitverbote und Zwangsversetzungen schaden dem Lehrerberuf
Zu den kürzlich erlassenen Teilzeitverboten und Zwangsversetzungen von Lehrkräften kam Feller auch erst auf Nachfrage. Beispielsweise reißt sie geschätzte Lehrerinnen und Lehrer im Münsterland aus eingespielten Kollegien heraus, um sie in das nördliche Ruhrgebiet zu versetzen. Die Ministerin trug vor, dass die Stellen im Münsterland übrigens bereits nachbesetzt wurden. Damit legt Feller ihr völlig planloses Personalmanagement offen. Es wäre doch sinnvoller, die Stellen im Ruhrgebiet direkt zu besetzen, statt einen Lehrerverschiebebahnhof zu organisieren. Auch bei den Teilzeitverboten räumte die Ministerin ein, dass sie wisse, dass diese Maßnahme den Lehrermangel nicht beseitigt. Für uns ist es unverständlich, dass sie dennoch daran festhält und damit den Lehrerberuf unattraktiv macht. Uns wundert es leider nicht, wenn unter diesen Umständen Lehrkräfte frustriert aus dem Schulchaos aussteigen und den Lehrerberuf an den Nagel hängen.
Motivation zu Schuljahresbeginn sieht für alle Beteiligten anders aus. Statt den Lehrermangel zu bekämpfen, verwaltet die Schulministerin diesen bloß und treibt sogar noch Lehrkräfte aus dem Beruf. Die Pressekonferenz heute hatte das alleinige Ziel, darüber hinwegzutäuschen, dass Feller keine Ideen für die Schulen in unserem Land hat.
Verlässliche Bildungsstrukturen mit den besten Chancen für unsere Kinder ermöglichen
Wir Freie Demokraten fordern von der Landesregierung ein zeitgemäßes, flexibles und wertschätzendes Personalmanagement statt überflüssiger Personalkarussells. Feller sollte sich darauf konzentrieren, für verlässliche Bildungsstrukturen mit den besten Chancen für unsere Kinder zu sorgen.“