„Geheilt, aber ausgebremst“ – Schneider (FDP) fordert mehr Unterstützung für junge Krebsüberlebende

Die NRW-Landesregierung lässt junge Menschen, die eine Krebserkrankung überstanden haben, im Stich. Das kritisiert Susanne Schneider, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, nach der Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage (Drucksache 18/14146). „Wer Krebs überlebt, verdient eine faire zweite Chance – aber Schwarz-Grün liefert nur Absagen und Achselzucken“, sagt Schneider.

Susanne Schneider

Susanne Schneider

Die Landesregierung lehnt konkrete Verbesserungen in zentralen Lebensbereichen ab: keine Erleichterungen bei der Verbeamtung, keine besondere Berücksichtigung bei Adoptionen, kein eigener Zugang zu Kinderwunschbehandlungen – und auch kein Engagement für das international geforderte „Recht auf Vergessenwerden“. Schneider weiter: „Gesund – aber nicht gleichgestellt: Das ist die Realität für viele junge Krebsüberlebende in NRW. Die Landesregierung verweigert ihnen die Teilhabe – ausgerechnet in der Lebensphase, in der es darauf ankommt!“

Keine Hilfe bei Verbeamtung, Familienplanung oder Krediten

Besonders deutlich wird das beim Thema Verbeamtung: Die Regierung betont, dass eine „dauerhafte Dienstfähigkeit“ Prognosegrundlage sei – eine Hürde, die viele ehemals Erkrankte trotz guter Gesundheit dauerhaft ausschließt. „Das Signal an Betroffene lautet: Wir glauben nicht an deine Zukunft. Das ist nicht nur unsozial, sondern macht auch traurig“, kritisiert Schneider.

Auch beim Thema Familiengründung zieht sich das Land zurück: Die Unterstützung für Kinderwunschbehandlungen wurde gestrichen – ausdrücklich auch für Krebsüberlebende.

Recht auf Vergessenwerden und echte Teilhabe

Die Liberale fordert politische Initiative statt Verwaltungsroutine:

  1. Einführung eines landesweiten „Rechts auf Vergessenwerden“ analog zu Frankreich oder Belgien, um Diskriminierung zu beenden.
  2. Reform der Verbeamtungspraxis, um genesenen jungen Menschen faire Chancen im öffentlichen Dienst zu ermöglichen.
  3. Zielgerichtete Unterstützung bei Kinderwunschbehandlungen – auch ohne Bundesmittel. Seit der Aussetzung des Förderprogramms stehen zahlreiche Paare vor finanziellen und emotionalen Herausforderungen.

„Wir dürfen junge Menschen nach einer überstandenen Krebserkrankung nicht ein zweites Mal bestrafen – diesmal durch politische Tatenlosigkeit“, so Schneider abschließend.

Medienbericht