Hafke (FDP) zur DKLK-Studie 2025: „Teufelskreis im System“

Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer und familienpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW, sagt zu den Ergebnissen der „DKLK-Studie 2025“, die heute im Rahmen des Deutschen Kitaleitungskongresses (DKLK) vorgestellt wurde:

Marcel Hafke

Marcel Hafke

„Die Ergebnisse der DKLK-Studie 2025 bestätigen auf bedrückende Weise, was wir als Freie Demokraten seit langem anmahnen: Die Kitas in Nordrhein-Westfalen stecken in einer tiefen strukturellen Krise. Wenn fast jede zweite Kitaleitung den eigenen Beruf nicht mehr weiterempfiehlt, ist das ein ernstzunehmendes Signal, das die Landesregierung nicht länger ignorieren darf. Der weiterhin massive Personalmangel, überlastete Leitungskräfte, zu große Gruppen und eine mangelhafte Fachkraft-Kind-Relation führen zu einem Teufelskreis im System. Hinzu kommt ein hoher Bürokratieaufwand, der wertvolle pädagogische Zeit frisst. Dass mehr als 80 % der Kitaleitungen mehr Personal benötigen, um Kindern regelmäßige Naturerfahrungen zu ermöglichen, zeigt, wie weit Wunsch und Wirklichkeit in der frühkindlichen Bildung auseinanderklaffen.

Die FDP-Landtagsfraktion NRW fordert seit Monaten ein Ende des Reformstaus. Die Landesregierung hat bis heute keinen Referentenentwurf zur überfälligen KiBiz-Novelle vorgelegt und lässt damit Eltern, Träger und Kommunen im Ungewissen. Wir brauchen jetzt Klarheit für die Kitas in NRW, mit verbindlichen Standards beim Personal, klaren Regelungen zu den Leitungszeiten und Qualität in den verschiedenen Ausbildungswegen. Zentral ist dabei auch die nachhaltige und auskömmliche Finanzierung der Kindertagesbetreuung. Wir brauchen eine Entlastung bei den Trägeranteilen, damit insbesondere freie und gemeinnützige Träger in finanziell schwierigen Zeiten handlungsfähig bleiben. Deshalb fordern wir, die KiBiz-Dynamisierung vorzuziehen und Planungssicherheit für Träger und Kommunen herzustellen.

Zudem brauchen wir einen sofortigen Bürokratie-Stopp in den Einrichtungen, gezielte Fachkräfteoffensiven sowie ein starkes Quereinsteiger-Programm, bessere Ausbildungsbedingungen und flexiblere Betreuungsangebote, etwa durch Betriebskitas. Wenn wir wollen, dass Kinder in NRW gut aufwachsen, brauchen wir endlich ein Kita-System, das den Herausforderungen gerecht wird – mit verlässlicher Finanzierung, planbaren Perspektiven und echter Wertschätzung für die Arbeit der Fachkräfte. Die DKLK-Studie liefert uns allen einen klaren Arbeitsauftrag. Die schwarz-grüne Landesregierung ist jetzt am Zug!“

Medienbericht