„Handlungsbedarf bei Schwangerschaftsabbrüchen“ – Schneider (FDP) fordert bessere Versorgung und Kostenübernahme
Zur Situation rund um Schwangerschaftsabbrüche und zu den Plänen im Koalitionsvertrag der zukünftigen Bundesregierung sagt Susanne Schneider, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW:

Susanne Schneider
„Ich sehe weiterhin deutlichen Handlungsbedarf bei der Versorgungslage rund um Schwangerschaftsabbrüche in Nordrhein-Westfalen. Vor allem in ländlichen Regionen sind die medizinischen Angebote nach wie vor eingeschränkt – das ist für betroffene Frauen eine unzumutbare Belastung. Wir setzen uns als FDP-Landtagsfraktion entschieden dafür ein, dass Frauen in NRW überall eine qualifizierte Beratung und medizinische Versorgung erhalten können.
Die Pläne im schwarz-roten Koalitionsvertrag, die Kostenübernahme für Schwangerschaftsabbrüche durch die gesetzliche Krankenversicherung auszuweiten, begrüßen wir grundsätzlich. Das ist ein richtiger Schritt, um die finanzielle Hürde für viele Frauen zu senken – denn die persönliche Entscheidung für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch darf nicht von der finanziellen Situation abhängen. Wir fordern seit langem eine vollständige Kostenübernahme, die stärkere Einbindung öffentlicher Krankenhäuser und eine bessere Verankerung des Themas in der ärztlichen Ausbildung. Nur so können wir langfristig eine verlässliche und flächendeckende Versorgung sicherstellen.
Dass im Koalitionsvertrag keine weitergehende rechtliche Reform – etwa die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen – enthalten ist, halte ich für bedauerlich. Wir Freie Demokraten stehen einer solchen Reform offen gegenüber, sind uns aber auch bewusst, dass dies eine gründliche gesellschaftliche Debatte erfordert. Wir brauchen eine pragmatische, ideologiefreie Politik, die die Selbstbestimmung der Frauen respektiert und zugleich die Versorgungslage real verbessert. Diesen Weg werden wir weiterhin konstruktiv und mit Nachdruck begleiten.“