Hausarztpraxen gezielt entlasten: Schneider (FDP) fordert Bürokratieabbau und Digitalisierung

Die Bertelsmann-Stiftung warnt vor einem drohenden Versorgungsnotstand in den Hausarztpraxen. Ein Viertel der Hausärztinnen und Hausärzte plant in den kommenden fünf Jahren die Praxisaufgabe – ein dramatischer Befund, den die FDP-Landtagsfraktion NRW sehr ernst nimmt.

Susanne Schneider

Susanne Schneider

Susanne Schneider, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, erklärt:

„Die alarmierenden Zahlen zeigen: Wir müssen jetzt handeln, um die wohnortnahe Versorgung zu sichern. Die schwarz-grüne Landesregierung darf nicht länger nur zusehen! Wir fordern einen konsequenten Bürokratieabbau für Hausärztinnen und Hausärzte. Viele von ihnen klagen über eine Flut an Formularen, unsinnigen Berichtspflichten und tägliche Technikpannen. Das ist nicht nur frustrierend, sondern auch eine direkte Gefahr für die Patientenversorgung. Hausärztinnen und Hausärzte sollen sich auf ihre medizinische Arbeit konzentrieren – nicht auf Verwaltung oder IT-Probleme. Deshalb brauchen wir dringend eine landeseigene Digital-Offensive für die Praxen.“

Die Freie Demokratin fordert von der schwarz-grünen Landesregierung:

  • Bürokratieabbau sofort angehen: sofortige Prüfung und Streichung überflüssiger Berichtspflichten, Landes-Bürokratiebremse für den Gesundheitsbereich einführen.
  • Digitalisierung vorantreiben: Unterstützung für stabile, praxistaugliche Software-Lösungen, Aufbau eines landesweiten IT-Supports speziell für Arztpraxen, um Ausfälle und Fehlfunktionen schnell zu beheben.
  • Mehr Eigenverantwortung für MFA und Entlastung durch Delegation: Fortbildungsprogramme und bessere Rahmenbedingungen für Medizinische Fachangestellte (MFA), damit ärztliche Aufgaben delegiert werden können – freiwillig und bedarfsorientiert.
  • Anreize für die Niederlassung im ländlichen Raum schaffen: Unterstützungsangebote für Praxisgründungen oder -übernahmen in unterversorgten Gebieten, um Hausärzte gezielt dort zu halten oder anzuziehen, wo sie fehlen.

Schneider fasst zusammen: „Die Landesregierung darf die Verantwortung nicht auf den Bund abschieben. Wir brauchen entschlossenes Handeln hier in NRW – für die Versorgungssicherheit und für eine Arbeitsentlastung, die unsere Hausärztinnen und Hausärzte wirklich spüren. Es braucht deutlich mehr Wertschätzung. Zu dieser gehört: Über die konkrete Delegation ärztlicher Aufgaben entscheiden die Ärztinnen und Ärzte immer noch selbst, nicht der NRW-Gesundheitsminister.“