Binnenschifffahrt ins Zentrum stellen – Die Nationale Maritime Konferenz 2025 muss in Nordrhein-Westfalen stattfinden

I. Ausgangslage

Die Nationale Maritime Konferenz (NMK) in Verantwortung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzlers ist die zentrale Veranstaltung der Bundesregierung zur Unterstützung der maritimen Wirtschaft. Sie befasst sich im Schwerpunkt mit den Themen Schiffbau, Hafenwirtschaft, Seeschifffahrt und Meerestechnik sowie Offshore und Klima- und Umweltschutz. Zugleich ist sie mit ca. 800 teilnehmenden Unternehmen das größte Treffen der maritimen Branche. Das seit dem Jahr 2000 bestehende Großereignis hat sich zu einem wichtigen Impulsgeber am Standort Deutschland und als Plattform für einen Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Gewerkschaften und Politik etabliert.

Die zweitägige Konferenz wird jeweils in Kooperation mit einem Bundesland an wechselnden Orten durchgeführt. Die erste NMK fand im Jahr 2000 im ostfriesischen Emden statt. Die darauffolgenden Veranstaltungsorte waren Rostock, Lübeck, Bremen, Hamburg, Wilhelmshaven, Kiel, Bremerhaven und Friedrichshafen am Bodensee. Rostock, Bremen und Hamburg waren sogar mehrfach Gastgeber der NMK.

Die Wahl von Friedrichshafen als Veranstaltungsort im Jahr 2019 zeigt, dass auch Binnenschifffahrtsstandorte eine Chance haben, Gastgeber der NMK zu werden. Duisburg hatte sich zu dieser Zeit ebenfalls als Veranstaltungsort beworben, unterlag aber gegen Friedrichshafen. Dabei gelten die Duisburg-Ruhrorter Häfen als größter Binnenhafen Europas und in der Gesamtbetrachtung aller öffentlichen und privaten Hafenanlagen als größter Binnenhafen der Welt. Aus diesem Grund setzte sich auch die damalige Landesregierung und verschiedene Fraktionen in Regierung und Opposition mit Nachdruck für eine NMK in Nordrhein-Westfalen ein.

Der Duisburger Hafen ist im paneuropäischen Wasserstraßen-Netz der Hinterland-Hub zu den Seehäfen Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen, Emden und auch Hamburg. Als Logistikdrehscheibe von Europa werden Güter im Duisburger Hafen umgeladen und in das europäische Hinterland transportiert. Mit einem Umschlagvolumen von 3,6 Millionen TEU ist Duisburg der weltgrößte Container-Umschlagplatz im Binnenland.  Eine besonders enge Kooperation besteht zu den beiden größten Seehäfen Europas, Rotterdam und Antwerpen. Die Verbindungen in der Industrieregion von Antwerpen über Rotterdam bis nach Nordrhein-Westfalen stellen  heutzutage Europas wichtigste Energieachsen dar. Etwa 250 Unternehmen sind im Duisburger Hafen ansässig, das bedeutet 36.000 Arbeitsplätze und eine mit dem Hafen verknüpfte Wertschöpfung von mehr als 2,2 Milliarden Euro.

Es spricht alles dafür, die NMK endlich nach Duisburg zu holen. Es wird Zeit, der Binnenschifffahrt in Nordrhein-Westfalen durch die Konferenz die deutschlandweite und internationale Aufmerksamkeit zu verschaffen, die sie verdient. Die Landesregierung muss sich deshalb mit Nachdruck für eine Entscheidung zugunsten des Standorts Duisburg einsetzen.

II. Beschlussfassung

Der Landtag stellt fest,

• dass die Binnenschifffahrt von großer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen ist.
• dass die Nationale Maritime Konferenz in Zukunft regelmäßig auch an Binnenschifffahrtsstandorten stattfinden soll.
• dass der Duisburger Hafen aufgrund seiner herausragenden wirtschaftlichen Bedeutung Standort der Nationalen Maritimen Konferenz 2025 sein muss.

Der Landtag beauftragt die Landesregierung,

• sich für eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt und des Hafenstandorts Nordrhein-Westfalen einzusetzen,
• die Stadt Duisburg und die Wirtschaft vor Ort bei der Bewerbung als Austragungsort der Nationalen Maritimen Konferenz 2025 zu unterstützen,
• sich bei der Bundesregierung und insbesondere bei dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, nachdrücklich dafür einzusetzen, dass die Nationale Maritime Konferenz 2025 in Duisburg stattfindet.