Digitale Didaktik und Unterricht an nordrhein-westfälischen Schulen

Der INSM-Bildungsmonitor 2022 erfasst erstmalig das Handlungsfeld Digitalisierung. Während Nordrhein-Westfalen in der Gesamtbetrachtung des Bildungssystems im bundesdeutschen Ländervergleich Rang 13 belegt, so schneidet es im Handlungsfeld Digitalisierung mit Rang 8 deutlich besser ab. Überdurchschnittlich schneidet Nordrhein-Westfalen bei der Ausstattung mit schnellem WLAN an den Schulen ab. Hier belegt das Land Rang 4. Jedoch besteht eine große Diskrepanz zum tatsächlichen Nutzen von digitalen Endgeräten im Unterricht. In der Kategorie „Computereinsatz im Unterricht“ des INSM-Bildungsmonitors erreicht Nordrhein-Westfalen nur Rang 12. Mutmaßlich liegt die Diskrepanz zum einen in Lücken der digitalen Infrastruktur und Ausstattung begründet, zum anderen aber auch in mangelnder Kompetenz beim Einsatz digitaler Geräte und Anwendungen. Die Corona-Pandemie hat den Einsatz digitaler Endgeräte deutlich beschleunigt und intensiviert. Nun gilt es, eine Kultur digitaler Bildung in den Schulen zu etablieren und qualitätvoll zu gestalten.

Ich frage daher die Landesregierung:

1. Was sind die Ziele der Landesregierung für die digitale Bildung an den Schulen?
2. Wie soll der Unterricht nach Vorstellung der Landesregierung gestaltet werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen?
3. Wie muss nach Vorstellung der Landesregierung der digitale Unterricht der Zukunft aussehen, damit er Schülerinnen und Schüler motiviert, ihre Begabungen zu entfalten, sie individuell fordert und fördert, um zum Abbau von Bildungsdefiziten und mehr Chancengerechtigkeit beizutragen?
4. Wie stellt die Landesregierung sicher, dass sich an den nordrhein-westfälischen Schulen flächendeckend eine digitale Kultur des Lernens entfalten und auf die dafür notwendigen digitalen Ressourcen zurückgegriffen werden kann?
5. Wie stellt die Landesregierung in der Lehreraus- und Weiterbildung sicher, dass Lehrkräfte über die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten für den digitalen Unterricht verfügen und die digitalen Lernmethoden kompetent zum Einsatz bringen?

Prof. Dr. Andreas Pinkwart