Einstein-Teleskop: Anerkennung und Finanzierung des Spitzenforschungsprojektes sicherstellen
Entschließungsantrag zu dem Antrag „Das Einstein-Teleskop: Spitzenforschung als europäisches und trinationales Projekt national vorantreiben!“
Antrag der Fraktion der FDP
Drucksache 18/1670
I. Ausgangslage
Das Dreiländereck Aachen-Lüttich-Maastricht bewirbt sich als Standort für das in Europa geplante Einstein-Teleskop, einem Gravitationswellendetektor der neuesten Generation. Das Einstein-Teleskop ist ein Projekt der Spitzenforschung mit globaler Ausstrahlung, das es kein zweites Mal gibt.
Für das Dreiländereck Aachen-Lüttich-Maastricht, Nordrhein-Westfalen und die Bundesrepublik Deutschland hätte diese Bewerbung die Chance, sich für Europa weltweit an die Spitze der Gravitationsforschung zu setzen.
Es handelt sich hierbei aber nicht nur um ein wissenschaftlich extrem bedeutsames Vorhaben, sondern es ist auch eine herausragende Möglichkeit, durch Innovationen und Technologietransfer zahlreiche direkte und indirekte Arbeitsplätze in allen drei Ländern zu schaffen und somit die dringend erforderliche Transformation in der Region zu unterstützen. Ein Verfahren für die Standortentscheidung wurde zwischen allen europäischen Partnern entwickelt. Die europäischen Projektpartner werden die Entscheidung für den Standort 2025 treffen, ab 2027 könnten die Baumaßnahmen beginnen.
Politisch wird die Initiative aus dem Dreiländerdreieck von den Niederlanden, Belgien und deren angrenzenden Provinzen und Regionen stark unterstützt. Auch der Landtag Nordrhein-Westfalen hat mit einstimmigem Beschluss vom 11. November 2020 (Drucksache 17/11657) eine sehr starke Willensbekundung abgegeben.
Die erhebliche finanzielle Herausforderung, die mit der Realisierung eines Forschungsgroßprojektes wie dem Einstein-Teleskops einher geht, kann nur durch eine gemeinsame Anstrengung aller Partner gestemmt werden. Gerade in der aktuellen Zeit, die durch multiple Krisen gekennzeichnet ist, braucht es eine konzentrierte Zusammenarbeit, um Spitzenforschung weiterzuentwickeln und zu fördern. Die Finanzierung muss entsprechend durch den Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen sowie den anderen Partnern in den Niederlanden und Belgien geprüft und gemeinschaftlich ermöglicht werden.
II. Beschlussfassung
Der Landtag beauftragt die Landesregierung,
- sich weiterhin beim Bundesministerium für Bildung und Forschung dafür einzusetzen, dass der Bund die Ansiedlung des Einstein-Teleskops im Dreiländereck zwischen Aachen, Maastricht und Lüttich politisch unterstützt und – im engen Austausch mit den weiteren Partnern Belgien und den Niederlanden - ernsthaft Finanzierungsmöglichkeiten prüft.
- sich bei der Bundesregierung dafür stark zu machen, dass das Einstein-Teleskop-Projekt mit Standort Limburg in die zu aktualisierende „Nationale Roadmap Forschungsinfrastrukturen“ aufgenommen wird.
- mit der im Juni 2022 gegründeten „Einstein Telescope Scientific Collaboration“ Gespräche aufzunehmen, um die Umsetzung des Einsteinteleskop-Projektes am Standort Limburg zu unterstützen.
Henning Höne
Marcel Hafke
Angela Freimuth
Dr. Werner Pfeil
und Fraktion
Thorsten Schick
Matthias Kerkhoff
Dr. Jan Heinisch
Raphael Tigges
Dr. Ralf Nolten
Heike Wermer
und Fraktion
Thomas Kutschaty
Sarah Philipp
Jochen Ott
Dr. Bastian Hartmann
und Fraktion
Wibke Brems
Verena Schäffer
Mehrdad Mostofizadeh
Julia Eisentrau
und Fraktion