Gewalt an Schulen in NRW auf Rekordniveau – Die Landesregierung muss sicheres und friedliches Arbeiten und Lernen an unseren Schulen gewährleisten

Körperliche Übergriffe sowie verbale Gewalt gegen Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler treten in Nordrhein-Westfalen überdurchschnittlich häufig auf. Diese erschreckenden Ergebnisse liefert die bundesweite repräsentative VBE-Schulleitungsumfrage mit dem Schwerpunkt Gewalt an Schulen, welche am 24.01.2025 vom Verband Bildung und Erziehung veröffentlicht wurde. Darüber berichteten unter anderem die WAZ und die Rheinische Post .

Die Umfrage-Erkenntnisse verdeutlichen eine besorgniserregende Zunahme von Gewalt an Schulen in Nordrhein-Westfalen. Besonders gravierend ist, dass 43 Prozent der befragten Schulen in NRW körperliche Übergriffe melden – ein Wert, der deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 35 Prozent liegt. Körperliche Gewalt geht an den Schulen meistens von Schülerinnen und Schülern aus. 73 Prozent der Schulleitungen in NRW gaben in der Befragung an, dass es in den vergangenen fünf Jahren zu Fällen kam, in denen Lehrkräfte direkt beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. Direkte psychische Gewalt geht der Umfrage zufolge sowohl von Eltern als auch von Schülerinnen und Schülern aus.

Diese Entwicklungen betreffen nicht nur weiterführende Schulen, sondern auch Grundschulen und teilweise Kitas. Lehrkräfte und Schulleitungen sind zunehmend überfordert und fühlen sich allein gelassen. Es fehlen Personalressourcen, um auf die wachsenden Herausforderungen angemessen zu reagieren. Das berichten Lehrkräfte etwa in einem Artikel der WAZ. Kinder seien verbal und körperlich heute schneller gewaltbereit und oft nicht in der Lage, sich an Regeln zu halten.

Der Verband Bildung und Erziehung sowie zahlreiche Expertinnen und Experten fordern konkrete Maßnahmen zur Gewaltprävention. Dazu gehören kleinere Klassen, mehr Schulsozialarbeit und Zusammenarbeit mit weiteren Professionen und staatlichen Institutionen sowie umfassendere Fördermaßnahmen bereits im frühkindlichen Bereich. Neben den Schulen müssten auch Familien durch Beratungsstellen und Jugendämter stärker unterstützt werden.

Dieser deutliche Negativtrend zu mehr Gewalt in Gesellschaft und Schule zeigt, dass ein Handlungsbedarf besteht, der nicht aufgeschoben werden darf. Gewalt an Schulen betrifft die gesamte Gesellschaft, da sie das Fundament unserer demokratischen Werte – Bildung, Respekt und Sicherheit – gefährdet. Kinder und Jugendliche müssen in der Schule ein sicheres und friedliches Lernumfeld vorfinden, ebenso wie Lehrkräfte einen sicheren Arbeitsplatz. Die derzeitigen Zustände besorgen Familien und die Beschäftigten in den Schulen sehr. Aufgrund dieses dringenden öffentlichen Interesses muss sich der Landtag im Rahmen einer Aktuellen Stunde mit der zunehmenden Gewalt an Schulen befassen sowie über Auswege und Lösungen debattieren.