Wachsende Waldbrandgefahr in Nordrhein-Westfalen: Wo stehen wir bei der Erarbeitung der ganzheitlichen, interdisziplinären Konzeption zur Waldbrandprophylaxe und Waldbrandbekämpfung?

Im Zuge zunehmender Hitzewellen und Dürreperioden erhöht sich auch fortlaufend die Waldbrandgefahr in NRW. Die Auswirkungen des Klimawandels und die damit einhergehende extreme Trockenheit belastet die Vitalität der Waldbäume schwer und verschärft die Situation in den nordrhein-westfälischen Waldgebieten. Zu den zentralen Zukunftsaufgaben zählen daher der Wiederaufbau und die Anpassungen an die Folgen des Klimawandels zum Schutz der Wälder in NRW.

Die Zerstörungen von Waldflächen durch Brände im Sommer nehmen zu. Dies zeigt sich aktuell in der Sächsischen Schweiz. Ein Feuer war im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und hatte auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen. In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt nunmehr Katastrophenalarm. Aktuell stehen den Angaben zufolge etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen.

Wichtige Bausteine der Waldbrandbekämpfung bestehen unter anderem in der Zugänglichkeit und Befahrbarkeit von Waldflächen für Einsatzkräfte sowie in Ausstattung von Feuerwehren, ihren Löschfahrzeugen und anderen Einsatzmitteln. Ebenso wichtig ist die sog. Waldbrandfrüherkennung und -überwachung, für die bspw. optische Sensorsysteme, wie sie in den Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt verwendet werden, eingesetzt werden können. Aufgrund der wachsenden Waldbrandgefahr plante auch die letzte NRW-Landesregierung unter Zuständigkeit des Umweltministeriums zur Vorbeugung besonders gefährdeter Waldflächen eine Waldbrand-Überwachung per Video.

Am 23.03.2021 wurde ein Entschließungsantrag der Fraktion der CDU, der Fraktion der SPD, der Fraktion der FDP und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit dem Titel  „Wachsende Waldbrandgefahr in NRW ernst nehmen – Waldbrandprävention und -bekämpfung weiter effektiv verbessern zu dem Antrag „Wachsende Waldbrandgefahr in NRW ernst nehmen – Brandprävention optimieren und effektive Brandbekämpfung ermöglichen“ der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 17/9797) eingebracht und angenommen.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Gibt es von Seiten der Landesregierung einen Bericht oder Zwischenbericht zu dem Entschließungsantrag, der sich mit Blick auf die Punkte 1. a) bis h) befasst?
  2. Werden Drohnen bei den Katastrophenschutzbehörden der Kreise für Waldbrandüberwachung flächendeckend eingesetzt?
  3. Wie ist der aktuelle Stand des Pilotprojektes zur Videoüberwachung besonders gefährdeter Waldflächen und wurden bereits genaue Standorte der Kameratürme festgelegt?
  4. Gibt es von Seiten der Landesregierung aktuelle Verbesserungsvorschläge und Umsetzungsmaßnahmen im Bereich der Feuerwehren bei der Bekämpfung von Waldbränden?
  5. Wie wird sich der aktuelle Stand der Ausarbeitung eines Konzeptes für die Aus- und Fortbildung von mehr Waldbrandexpertinnen und -experten entwickeln?

Dr. Werner Pfeil