Wie kann man dem Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe entgegenwirken?

Die Kinder- und Jugendhilfe fördert Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung und hilft jungen Erwachsenen in besonders schwierigen Situationen. Sie berät und unterstützt Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung ihrer Kinder. Die Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe sind entsprechend herausfordernd, geht es um nicht weniger als die Zukunft von Kindern und Jugendlichen. Junge Menschen, Eltern, Personen- und Erziehungsberechtigte haben das gute Recht, sich zu den Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe beraten zu lassen.

Diesem Rechtsanspruch steht der Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe entgegen. Individuelle Betreuung und Beratung werden schwierig, wenn eine erhöhte Nachfrage auf immer weniger Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe trifft. Präventiv durch Aufklärung über mögliche Gefährdungsquellen als auch durch entsprechende Interventionen, wenn eine Kindeswohlgefährdung bereits eingetreten ist, leistet die Kinder- und Jugendhilfe wertvolle Unterstützung für einen guten und wirksamen Kinderschutz. Entsprechend darf die aktuelle Situation so nicht hingekommen werden.

Vor diesem Hintergrund ist es nötig, dass das Land die Kommunen bestmöglich unterstützt und begleitet. Die neue Landesregierung, getragen durch die Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sehen in ihrem Koalitionsvertrag eine Personaloffensive in der Kinder- und Jugendhilfe vor. Hierzu wird als Instrument ein verpflichtendes Einarbeitungskonzepte nach der Ausbildung benannt. Fraglich ist, ob dies ausreichend ist, wenn es nicht genug Bewerber und Bewerberinnen für offene Stellen gibt und eine Einarbeitung erst gar nicht stattfinden kann.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Wie viele Fachkräfte fehlen in den Allgemeinen Sozialen Diensten der Jugendämter in Nordrhein-Westfalen?
  2. Wie viele Fachkräfte fehlen bei den freien Trägern der Jugendhilfe?
  3. Wie viele Hochschulen sind in Nordrhein-Westfalen vorhanden, die den Studiengang Soziale Arbeit/Sozialpädagogik anbieten?
  4. Wie viele Absolventen und Absolventinnen dieser Studiengänge gibt es jährlich?
  5. Welche anderen Strategien, außer verpflichtende Einarbeitungskonzepte, schlägt die Landesregierung zur Bekämpfung des Fachmangels in der Jugendhilfe vor?

Marcel Hafke