„Islamunterricht ohne Kontrolle“ – FDP kritisiert Fortschreibung des islamischen Religionsunterrichts im neuen Schulgesetz

Mit Unverständnis reagiert die FDP-Landtagsfraktion NRW auf die Pläne der Schulministerin, den islamischen Religionsunterricht (IRU) im Rahmen des neuen Schulgesetzes bis 2031 nahezu unverändert fortzuführen. Die Freien Demokraten fordern stattdessen ein Ende des gescheiterten IRU-Modells und die Einführung eines verpflichtenden Ethikunterrichts für alle Schülerinnen und Schüler, die nicht am konfessionellen Religionsunterricht teilnehmen. Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, erklärt: „Die Landesregierung zementiert ein Modell, das längst gescheitert ist. Wer trotz gefälschter Lehrerlaubnisse, integrationshemmender Strukturen und fehlender Kontrolle einfach weitermacht, betreibt Bildungs- und Gesellschaftspolitik mit Scheuklappen.“

Franziska Müller-Rech

Franziska Müller-Rech

Der IRU hat sich als unwirksames Mittel gegen Radikalisierung erwiesen. Stattdessen befeuere er neue Probleme: Der Einfluss konservativer Islamverbände, massive Qualitätsdefizite in der Lehrkräfteausbildung sowie eine geringe Reichweite bei muslimischen Schülerinnen und Schülern. „Nur sechs Prozent der muslimischen Kinder nehmen am IRU teil – und selbst diese geringe Quote wird von zahlreichen Beschwerden begleitet. Das ist kein Erfolg, das ist Realitätsverweigerung“, so Müller-Rech.

Freie Demokraten: Ethikunterricht statt gescheitertem IRU-Modell

Die FDP-Landtagsfraktion NRW fordert die vollständige Ablösung des islamischen Religionsunterrichts durch ein verpflichtendes Fach Ethik oder Praktische Philosophie. Dort sollen Werte, Menschenrechte, Demokratie und interkulturelles Verständnis für alle vermittelt werden – unabhängig von Herkunft oder Glauben. „Wir brauchen einen Unterricht, der verbindet, statt zu spalten. Einen Raum, in dem über Freiheit, Gleichberechtigung und Pluralismus gesprochen wird – ohne Einfluss religiöser Lobbygruppen“, betont Müller-Rech.

Flankierende Maßnahmen gegen Extremismus und für Wertebildung

Zusätzlich zur Einführung eines gemeinsamen Ethikunterrichts fordert die FDP-Fraktion:

  • Verstärkung der Maßnahmen gegen Antisemitismus, etwa durch eine verpflichtende Gedenkstättenfahrt für jede Schülerin und jeden Schüler bis zur 10. Klasse.
  • Eine Stärkung der Demokratieerziehung an allen Schulformen – inklusive interreligiösem Dialog und Medienkompetenztraining.
  • Konsequentes Vorgehen gegen islamistische Tendenzen an Schulen: frühzeitige Prävention, klare Ordnungsmaßnahmen und Täterkonsequenzen statt Opferverlagerung.
  • Ausbau der Netzwerkarbeit zwischen Schulen, Jugendhilfe, Polizei und Justiz, um Radikalisierungsprozesse früh zu erkennen und zu unterbrechen.

„Integration gelingt nicht durch Parallelstrukturen, sondern durch gemeinsame Werte. Der Ethikunterricht ist der richtige Weg – und längst überfällig“, so Müller-Rech abschließend.

Medienbericht

Initiative