IT-Desaster des Schulministeriums geht in die nächste Runde – „Schluss mit der Salami-Taktik“

Nach der riesigen IT-Panne beim Abitur in Nordrhein-Westfalen musste Schulministerin Feller (CDU) nun einräumen, dass personenbezogene Daten auf Servern des Ministeriums freilagen. Das Schulministerium spricht von 500, IT-Experten diskutieren im Kurznachrichtendienst Twitter jedoch bereits über mehr als 16.000 Datensätze, die im Netz ungeschützt verfügbar waren.

Erst mangelhafte Systemtests für das Abitur, nun ein Datenleck bei dem wir über die Ursachen noch nichts wissen. Neben den Ungereimtheiten beim Ausmaß ist besonders erschreckend: „Das Leck war Ministerin Feller während der Sondersitzung des Schulausschusses am vergangenen Freitag bereits bekannt. Aber die Ministerin hat weitere Lücken der IT-Sicherheit mit keinem Wort erwähnt. Während sie also in der Sitzung vollmundig versprach, künftig transparenter und frühzeitiger zu kommunizieren, hielt sie mit einem weiteren Vorfall hinter dem Berg“, sagt Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin in der FDP-Landtagsfraktion NRW. „Wir fordern, dass die Ministerin ihre Salami-Taktik endlich beendet! Parlament und Öffentlichkeit werden immer erst informiert, wenn es nicht mehr anders geht. Das ist weder transparent noch glaubwürdig. Die Ministerin muss für dieses Desaster die Verantwortung übernehmen und jetzt restlos aufklären, wie weitreichend die Datenpanne wirklich ist. Lehrkräfte, ebenso wie Schülerinnen und Schüler müssen ihre Daten in sicheren Händen wissen“, so Müller-Rech.

Henning Höne, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion NRW, hatte gestern Abend (24.04.) kommentiert:

„Die Pannenserie des Kabinetts von Ministerpräsident Hendrik Wüst setzt sich fort: Dass die Daten von 500 Lehrkräften bei QUA-LiS NRW ausgelesen werden konnten, ist ein weiterer Schlag ins Kontor und verlängert den presseöffentlichen Ritt von Schulministerin Feller (CDU) durch Absurdistan. Der Ministerpräsident hat die Zügel offenbar völlig aus der Hand gegeben. Wir fordern eine lückenlose Aufklärung darüber, wie weitreichend der angenommene Datenabfluss ist. Und vor allem, ob zusätzliche personenbezogene Daten betroffen sind.“

Die FDP-Landtagsfraktion wird die Aufklärung dieser weiteren IT-Panne auch innerhalb der parlamentarischen Prozesse einfordern und kritisch begleiten.