„Jetzt mit Hochdruck weiterarbeiten!“

Schulministerin greift wichtige erste Maßnahmen aus der Lehreroffensive der FDP-Fraktion auf - Verbindlicher Ausbau der notwendigen Stellen und Studienplätze noch offen

Prof. Dr. Andreas Pinkwart

Prof. Dr. Andreas Pinkwart

Zur heutigen Präsentation des „Handlungskonzepts Unterrichtsversorgung“ von Schulministerin Feller äußert sich der schulpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Prof. Dr. Andreas Pinkwart wie folgt:

Rund 8.000 Lehrerstellen sind schon gegenwärtig nicht besetzt. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Lehrerstellen in den kommenden Jahren. Grund dafür sind deutlich steigende Schülerzahlen, nicht zuletzt durch die hohen Anzahl von geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Allein bis 2027 wird der Bedarf an zusätzlichen Lehrerstellen doppelt so hoch ausfallen, wie er von der schwarz-grünen Koalition bislang geplant wird. Um dieses gravierende Problem nachhaltig zu lösen, haben wir Freien Demokraten vor einigen Wochen mit unserer Lehreroffensive umfangreiche Vorschläge vorgelegt.

Wir begrüßen es sehr, dass die Landesregierung sich mit dem heute vorgelegten Handlungskonzept auf den Weg macht, mehr Lehrkräfte zu gewinnen und die vorhandenen zu entlasten. Damit greift sie wichtige Forderungen unserer Lehreroffensive auf:

Die Öffnung des Seiteneinstiegs Grundschule, verbunden mit begleitenden Weiterqualifizierungen ist ein geeignetes und sinnvolles Instrument. Auch die Möglichkeit zu mehr Unterrichtseinsätzen von Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern haben wir bereits nahegelegt. Dies soll nun umgesetzt werden. Beim Einstellungsverfahren gibt es Ansätze für Vereinfachungen. Dennoch sind die Maßnahmen hier noch nicht weitreichend und flexibel genug. Eine große Herausforderung bleibt noch ungelöst: Schulministerium und Wissenschaftsministerium müssen sich mit den Hochschulen auf eine hinreichend große Anzahl zusätzlicher Studienplatzkapazitäten verständigen. Sie sind für eine nachhaltige Sicherung der Unterrichtsqualität von größter Bedeutung. Zumal die Schülerzahlen nicht nur mittel-, sondern auch langfristig deutlich ansteigen werden.

Verlässliche Unterrichtsversorgung und bessere Bildung

Wir haben im Ausschuss beschlossen, dass die von uns geforderte Lehreroffensive im Rahmen einer Anhörung Anfang 2023 weiter beraten wird. Die von der Landesregierung bis dahin ergriffenen Schritte für eine bessere Unterrichtsversorgung können in diesem Rahmen konstruktiv kritisch begleitet und auf Erfolgswirksamkeit überprüft werden. Mehr Lehrerinnen und Lehrer und unterstützende Kräfte, wie multiprofessionelle Teams, Schulverwaltungsassistenten und Alltagshelfer, sind der Schlüssel für eine verlässliche Unterrichtsversorgung und bessere Bildung der Kinder in der Grundschule wie in den weiterführenden Schulen. An dieser Voraussetzung muss mit Hochdruck weiter gearbeitet werden.