KI-Bildung auf Sparflamme - Müller-Rech (FDP): „Landesregierung verzettelt sich in Einzelprojekten"
Mit großem medialem Aufwand kündigt die Landesregierung heute gemeinsam mit Microsoft eine „Skilling-Initiative“ für Künstliche Intelligenz (KI) an. Unter anderem sollen 200.000 Lehrkräfte in NRW ein Fortbildungsangebot zum Thema KI erhalten. Das klingt auf den ersten Blick nach einem großen Wurf. Tatsächlich ist es aber das Unternehmen aus Redmond, das hier vorangeht. Der Konzern übernimmt Verantwortung und bringt konkrete Angebote für Lehrkräfte, Auszubildende und die öffentliche Verwaltung auf den Tisch – ohne dieses Engagement gäbe es von der Landesregierung kaum mehr als Ankündigungen.

Franziska Müller-Rech
Franziska Müller-Rech, stellvertretende Vorsitzende und schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, erklärt: „Dass ein privatwirtschaftlicher Partner den Staat beim Thema Zukunftstechnologie antreiben muss, ist bezeichnend. So lobenswert das Angebot von Microsoft ist: Es kann nicht ersetzen, was Schwarz-Grün bislang versäumt hat. In den meisten Schulen fehlt es immer noch an einer tragfähigen Grundlage, um KI sinnvoll einzusetzen – leistungsfähige Anwendungen, eine funktionierende Infrastruktur oder klare pädagogische Konzepte sind Mangelware. Lehrkräfte zu schulen, ohne dass diese Technologien tatsächlich im Unterricht genutzt werden können, bleibt reine Theorie."
Leuchtturmprojekte unzureichend
Besonders gravierend ist der Umsetzungsmangel: Für den Schulbereich ist aktuell nur ein Pilotprojekt an 25 Schulen vorgesehen – und das erst ab dem Schuljahr 2025/26. „Ein solches Leuchtturmprojekt reicht bei Weitem nicht aus, um unsere Schulen zukunftsfähig zu machen“, so Müller-Rech. „Die Landesregierung präsentiert wohlklingende Schlagworte – aber keine Strategie, die in der Breite wirkt. Unsere Schulen brauchen jetzt belastbare Konzepte, keine vagen Versprechen für irgendwann.“
FDP: Qualifizierungsprogramm flächendeckend
Auch bei der geplanten Qualifizierung von 100.000 Auszubildenden gibt es bisher nur Prüfaufträge, aber keine belastbaren Umsetzungspläne. „Wer Digitalisierung ernst nimmt, muss endlich verbindlich handeln, statt sich in Symbolpolitik und Testläufen zu verlieren“, so Müller-Rech weiter. „Die Schülerinnen und Schüler von heute brauchen Lehrkräfte, die sie kompetent im Umgang mit KI begleiten können – nicht irgendwann, sondern jetzt. Deshalb fordern wir: Die Landesregierung muss ein flächendeckendes Qualifizierungsprogramm für Lehrkräfte und Auszubildende schaffen, und zwar schnellstmöglich.“