Kindern mit sexuellen Gewalterfahrungen schnell Therapieplätze und Hilfe ermöglichen

Die FDP-Landtagsfraktion setzt sich für eine schnelle Hilfe für Kinder und Jugendliche ein, die durch sexuelle Gewalt missbraucht wurden. „Wir wollen Kindern und Jugendlichen mit sexuellen Gewalterfahrungen flächendeckend und möglichst kurzfristig Hilfe und Therapieplätze ermöglichen. Sie sollen die traumatischen Erlebnisse verarbeiten können. Kinder und Jugendliche mit sexuellen Gewalterfahrungen sollen ohne Angst und Sorgen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, erklärt Marcel Hafke, Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW in der Kinderschutzkommission.

Marcel Hafke

Marcel Hafke

Mit steigenden Zahlen von Missbräuchen steigt auch der Bedarf an Therapieplätzen. Dieser Bedarf kann aktuell nicht gedeckt werden. Die Wartezeit auf einen Therapieplatz beträgt rund 18 Wochen. Kinder und Jugendliche im ländlichen Raum warten noch länger auf Hilfsangebote. „Lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz akzeptieren wir nicht. Es geht um die Lebenschancen der Kinder und Jugendlichen“, so Hafke.

Reform der psychotherapeutischen Bedarfsplanung

Die FDP-Landtagsfraktion will daher die psychotherapeutische Bedarfsplanung reformieren: Als Kernelement der Reform soll eine getrennte Bedarfsplanung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie eingeführt werden. Die Zahl zugelassener Psychotherapeuten kann so zielgenauer gesteigert werden. „Das Angebot an Therapieplätzen soll endlich den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen entsprechen. Es muss erhöht werden“, erklärt Hafke.

Hilfsnetzwerke stärken und Forschung verbessern

Auf Initiative der FDP-Landtagsfraktion sollen sich die Gesundheitsämter, Jugendämter sowie Kinderschutzambulanzen und regional niedergelassene Therapeuten besser vernetzen können. „Wir brauchen ein stärkeres Hilfsnetzwerk vor Ort. Dazu gehört vor allem, dass Kinderschutzambulanzen flächendeckend ausgebaut werden“, sagt Hafke. Eine intensivere Forschung an den Hochschulen in NRW soll untersuchen, wo Barrieren den Zugang zu Therapien blockieren. Diese Barrieren sollen abgebaut werden. Lehrstühle zu Kindern mit sexueller Gewalterfahrung und zur Traumatherapie in der Kinder- und Jugendpsychotherapie sollen eingerichtet und gefördert werden. Zudem sollen Daten erfasst werden, wie viele Kinder und Jugendliche mit Missbrauchserfahrung psychotherapeutisch versorgt werden.

Antrag „Therapieplätze für Kinder mit sexueller Gewalterfahrung flächendeckend ausbauen und Wartezeiten verkürzen“: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD18-2139.pdf