Kita-Personal: Schwarz-Grün handelt zu spät, ambitionslos und nicht zielgenau

Um mehr Personal für Kitas zu gewinnen, hat die schwarz-grüne Landesregierung das „Sofortprogramm Kita“ vorgestellt. Aus Sicht der FDP-Landtagsfraktion handelt die Landesregierung damit zu spät, ambitionslos und nicht zielgenau genug. „Viele unserer Vorschläge lagen lange auf dem Tisch. Dass Ministerin Paul über acht Monate braucht, um einen ersten Schritt zu gehen, ist nicht ambitioniert genug. Wir müssen unseren Kleinsten in NRW gute Bildungschancen ermöglichen. Schwarz-Grün hat dafür zu viel wertvolle Zeit verstreichen lassen“, erklärt Marcel Hafke, familienpolitischer Sprecher und parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion.

Marcel Hafke

Marcel Hafke

 

Das „Sofortprogramm Kita“ setzt auf Maßnahmen, die die FDP-Landtagsfraktion bereits als Lösungen vorgeschlagen hatte: Neben der Fortsetzung der praxisintegrierten Ausbildung sollen Quereinsteiger das Kitapersonal unterstützen, mehr Werbung für eine Tätigkeit in einer Kindertageseinrichtung gemacht und mehr Flexibilität für die Kita-Träger bei der Personalplanung ermöglicht werden. „Der dringend benötigte große Wurf für die Kitas bleibt mit Schwarz-Grün in NRW aber leider weiter aus. Große Ankündigungen zu machen und dann zaghaft zu handeln, das passt nicht zusammen“, so Hafke.

Tempo hochhalten, Situation in Kitas schnell verbessern

Dabei gibt es weitere wichtige Stellschrauben, um die Kitas im Land spürbar zu stärken. Die starre Trennung zwischen Fach- und Ergänzungskräften wie Kinderpflegern muss pragmatisch gelockert werden. „Hier brauchen wir mehr Flexibilität. Die Fachkräfte in den Kitas müssen sich auf den Kern ihrer pädagogischen Arbeiten konzentrieren können“, betont Hafke. Zudem müssen mehr Männer für Kitas gewonnen werden. Hier liegt für die FDP-Landtagsfraktion viel Potenzial, das die Landesregierung nicht nutzt. Und bei der angekündigten Werbekampagne müssen die Steuergelder mit Augenmaß eingesetzt werden. „Es bringt nichts eine teure Werbekampagne für die Galerie zu fahren, mit der nur eine Handvoll Fachkräfte gewonnen wird. Potenzielle Bewerberinnen und Bewerber müssen zielgerichtet angesprochen werden“, fordert Hafke. Laut Bertelsmann-Studie fehlen 24.000 Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas. „Die Landesregierung bleibt weiter eine Antwort schuldig, wie sie die offenen Stellen genau besetzen möchte“, erklärt Hafke.