Mehr Lehrkräfte am Limit – Müller-Rech (FDP): „Landesregierung muss endlich handeln“

Die jüngsten Ergebnisse des GEW-NRW-Frühjahrsreports 2025 weisen einmal mehr darauf hin, dass Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen unter enormer Arbeitsbelastung stehen. Obwohl viele hochmotiviert sind und an ihren Schulen Außergewöhnliches leisten, werden sie zu oft durch bürokratische Pflichten und fehlende Ressourcen ausgebremst. Angesichts einer steigenden Zahl von Kündigungen und Krankheitsfällen besteht dringender Handlungsbedarf. Hierzu sagt Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW:

Franziska Müller-Rech

Franziska Müller-Rech 

„Die Situation an unseren Schulen ist dramatisch, und sie spitzt sich von Jahr zu Jahr weiter zu: Immer mehr Lehrkräfte, die mit großem Engagement gestartet sind, fühlen sich ausgebrannt oder denken ernsthaft über einen Berufswechsel nach. Die alarmierenden Befunde des Frühjahrsreports zeigen deutlich, wie viel Handlungsdruck auf der Landesregierung lastet – und wie wenig sie diesem Druck bislang begegnet. Wir brauchen endlich verbindliche Maßnahmen, die den Alltag der Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen spürbar verbessern. Wir Freie Demokraten fordern deshalb:

  1. Verbesserte Arbeitsbedingungen für mehr psychische Gesundheit
    Lehrkräfte, die chronisch überlastet sind, profitieren kaum von weiteren Präventionsprogrammen, wenn ihnen gleichzeitig immer neue Pflichten aufgehalst werden. Wir müssen die strukturellen Ursachen – wie zu große Klassen, zu wenig Personal und andauernde Reformankündigungen – systematisch angehen.
  2. Verbindliche Schritte statt Lippenbekenntnisse
    Der Hilferuf aus den Schulen ist eindeutig. Jetzt sind durchdachte und umsetzungsstarke Konzepte erforderlich, die für Planbarkeit sorgen: Dazu gehören eine Ausweitung von Studien- und Referendariatsplätzen, klare Anreizsysteme für Schulen in herausfordernden Stadtteilen und ein bedarfsgerechtes Stellenmanagement.
  3. Echte Entlastung durch Digitalisierung und weniger Bürokratie
    Unser Konzept des ,Digitalen Klassengeldes‘ würde Lehrkräften ermöglichen, finanzielle Mittel direkt und unkompliziert digital zu verwalten – ohne eine aufwendige Zettelwirtschaft. Die Landesregierung muss rasch dafür sorgen, dass digitale Prozesse die Schulen auch in der Verwaltung entlasten.
  4. Stärkung der Schulen durch echte Schulbudgets
    Unser Ziel ist es, Schulleitungen mehr Eigenverantwortung zu geben, sie im Alltag zu entlasten und bürokratische Hürden abzubauen. Schulen sollen damit die Möglichkeit erhalten, dringend benötigtes Unterstützungspersonal für Verwaltung und Organisation einzustellen oder notwendige Dienstleistungen einzukaufen. Nur so können wir dem tatsächlichen Bedarf vor Ort gerecht werden und verhindern, dass wichtige Ressourcen im Dschungel der Bürokratie versickern.

Schulministerin Feller muss dringend politische Lösungen bieten, die den Beschäftigten in den Schulen konkret helfen, anstatt bloß neue Reformpakete für die Schublade zu schnüren. Jede weitere Verzögerung geht zulasten unserer Lehrkräfte und letztlich unserer Schülerinnen und Schüler. Wir Freie Demokraten bereit, konstruktiv an einem effektiven Maßnahmenpaket mitzuarbeiten – die Landesregierung darf diese Chance nicht länger verstreichen lassen.“

 

Medienbericht