Müller-Rech (FDP): Digitale Chancen nutzen – Verantwortung statt Social-Media-Verbot

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat eine Debatte über strenge Altersgrenzen für die Nutzung Sozialer Medien angestoßen. Diskutiert wird unter anderem ein striktes Social-Media-Verbot für Kinder unter 13 Jahren.

Franziska Müller-Rech

Franziska Müller-Rech

Dazu erklärt Franziska Müller-Rech, Stellvertretende Vorsitzende sowie Sprecherin für Schule und Bildung der FDP-Landtagsfraktion NRW:
„Kinder und Jugendliche brauchen Schutz – aber auch Chancen. Pauschale Verbote greifen zu kurz. Dadurch hören Kinder und Jugendliche nicht auf, Soziale Medien zu nutzen. Das Risiko ist groß, dass sie technische Sperren einfach umgehen und dann Soziale Medien unkontrolliert ohne jede Einflussmöglichkeit für Eltern oder Lehrkräfte nutzen. Digitale Plattformen gehören zum Privat-, Arbeits- und auch Schulleben heute selbstverständlich dazu. Darauf müssen Kinder und Jugendliche so früh wie möglich vorbereitet werden. Statt Soziale Medien kategorisch zu untersagen, müssen wir jungen Menschen daher beibringen, wie sie diese sicher, reflektiert und verantwortungsvoll nutzen können. Das heißt: Verantwortung fördern statt Freiheiten beschneiden.

Dazu gehört eine konsequente Stärkung der Medienbildung an unseren Schulen. Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler müssen wir gleichermaßen in die Lage versetzen, Risiken zu erkennen und digitale Möglichkeiten sinnvoll zu nutzen. Notwendig sind dafür eine moderne technische Ausstattung, funktionierende IT-Administration und vor allem eine verbindliche, altersgerechte Integration digitaler Kompetenzen in den Unterricht. Insbesondere müssen auch Lehrerinnen und Lehrer verstärkt auf diesem Gebiet fortgebildet werden, um Kinder und Jugendliche zu befähigen, sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Wenn wir die Chancen der Digitalisierung nutzen wollen, brauchen wir keine Verbotslisten, sondern eine Bildungspolitik, die Medienkompetenz vermittelt und die Eigenverantwortung unserer Kinder und Jugendlichen stärkt.“