Müller-Rech (FDP): Unterrichtsstatistik zeigt Stillstand – Schulen brauchen endlich Entlastung und praktische Lösungen
Die Landesregierung präsentiert Unterrichtszahlen, die exakt auf dem Niveau des Vorjahres verharren: 93,8 Prozent der Stunden wurden erteilt, 4,8 Prozent fielen ersatzlos aus. Das damit weiterhin recht hohe Niveau bleibt für Schülerinnen und Schüler im Alltag spürbar. Trotz zusätzlicher Beschäftigter gelingt es Schwarz-Grün nicht, den Unterricht stabiler zu organisieren.
Franziska Müller-Rech
Dazu erklärt Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW:
„Die deckungsgleichen Werte zum Vorjahr sind kein Zeichen von Fortschritt, sondern Ausdruck eines Systems, das am Limit arbeitet. Das Beibehalten am Status-quo ist in Wahrheit ein Rückschritt, denn wieder ist ein Jahr verloren gegangen. Wenn fast fünf Prozent des Unterrichts ersatzlos ausfallen, trifft das Kinder unmittelbar: Lernlücken wachsen, der Schulalltag wird unberechenbar. Wir Freie Demokraten erwarten von der Landesregierung mehr als Durchhalteparolen – wir brauchen ein Konzept, das spürbar wirkt und endlich Stabilität schafft.
Erste Aufgabe muss es sein, die Unterrichtsversorgung durch grundständig ausgebildete Lehrkräfte zu sichern. Dafür müssen Lehrkräfte endlich das tun können, wofür sie ausgebildet wurden: unterrichten. Unterrichtsfremde Tätigkeiten gehören nicht in die Hände hochqualifizierter Pädagoginnen und Pädagogen. Es ist schlicht unsinnig, wenn Lehrkräfte und Schulleitungen Klassenfahrten buchen, Geld verwalten oder die Schulbuchorganisation übernehmen. Diese Aufgaben können besser andere übernehmen – denn ansonsten kosten sie wertvolle Unterrichts- und Leitungszeit. Wir Freie Demokraten wollen, dass die Schulverwaltung endlich in andere Hände gelegt wird, damit Lehrkräfte und Schulleitungen wieder die Zeit haben, den Unterricht zuverlässig abzudecken.
Gleichzeitig gilt: Selbst bei bester Planung bleiben Lücken nicht aus. Genau hier verschenkt die Landesregierung wertvolle Chancen. Wir Freie Demokraten wollen, dass ausfallende Stunden nicht einfach verloren gehen, sondern sinnvoll genutzt werden – etwa durch qualitätsgesicherte Angebote außerschulischer Partner. Initiativen wie etwa „LifeTeachUs“ zeigen, wie Potenziale durch stärkeres Einbinden des Umfelds der Schule zum Beispiel zu Themen wie Berufsorientierung, Bewerbungstraining oder auch Angebote zur Gesundheitsförderung, sinnvoll genutzt werden können. Solche Kooperationen bringen Wissen und Kompetenzen fürs Leben in den Unterricht und schaffen echte Mehrwerte, gerade wenn Lehrkräfte kurzfristig nicht verfügbar sind. Statt nur den Mangel zu verwalten, muss die Landesregierung diese Potenziale aktiv erschließen und den Schulen moderne Möglichkeiten an die Hand geben, damit kein Lernmoment ungenutzt bleibt.“