Müller-Rech (FDP) zum „Schulkompass 2030“: „Messen ersetzt kein Fördern – Bildungspolitik auf dem Holzweg“

Schulministerin Dorothee Feller hat in der heutigen Schulausschusssitzung im Landtag NRW den „Schulkompass 2030“ vorgestellt. Die schwarz-grüne Landesregierung will unter anderem drei zusätzliche Vergleichsarbeiten in den Klassen 2, 5 und 7 einführen. Die FDP-Landtagsfraktion NRW unterstützt dieses Ziel grundsätzlich – denn wir wollen, dass Kinder wissen, wo sie stehen und was sie brauchen, um besser zu werden. Doch dieser Anspruch wird im Konzept der Landesregierung nicht eingelöst: „Es wird gemessen, aber wie werden die Schülerinnen und Schüler danach individuell gefördert? Dieser Frage ist die Schulministerin in der heutigen Ausschusssitzung ausgewichen“, erklärt Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion.

Franziska Müller-Rech

Franziska Müller-Rech

Bildungspolitischer Zickzackkurs

Die Landesregierung erkennt den Handlungsbedarf durchaus – das zeigen auch ihre Bezüge auf PISA- und IQB-Ergebnisse. „Doch statt entschlossen zu handeln, startet sie mit einem freiwilligen Einstieg in die neuen Maßnahmen“, so Müller-Rech. „Leistung zu messen ist wichtig, aber noch wichtiger ist, was daraus folgt. Wer Defizite so deutlich beschreibt, muss auch Konsequenzen ziehen. Freiwilligkeit ist da das falsche Signal und kein Zeichen von entschlossener Führung.“ Die Liberale weiter: „Die Landesregierung legt erneut einen bildungspolitischen Zickzackkurs an den Tag. Statt klare Prioritäten zu setzen, verliert sich die Landesregierung in einem Sammelsurium aus Tests, Portalen und Aktionismus. Schwarz-Grün muss einen stärkeren Fokus darauf legen, worauf es in der Schule wirklich ankommt: die bessere individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler.“

Feedback ohne Wirkung ist nicht Beteiligung

Auch beim geplanten Schülerfeedback fehlt die Substanz. „Wir finden es gut, wenn die Meinung der Schülerinnen und Schüler gefragt ist. Aber die Landesregierung lässt im Unklaren, was konkret damit geschieht. Feedback ohne Wirkung ist nicht Beteiligung, sondern Enttäuschung. Nichts ist schlimmer, als Probleme und Sorgen zu teilen und dann passiert nichts oder zu wenig.“ Die FDP-Landtagsfraktion NRW fordert eine ehrliche Bildungssteuerung: Vergleichsarbeiten mit individuellem Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler, klare Rückmelde- und Beteiligungsformate und echte Entlastung für die Schulen. Datenerhebung ist kein Selbstzweck – auch sie muss am Ende der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler dienen.

Medienbericht