Müller-Rech (FDP) zur wachsenden Schulverweigerung in NRW: „Strafe allein macht keine Schule – wir brauchen Hilfe, die ankommt“

Die Zahl der Bußgeldverfahren wegen unentschuldigter Fehlzeiten in NRW ist laut Medienberichten auf einem Höchststand: 8.076 Verfahren im Jahr 2024 – ein Plus von 45 Prozent seit 2020. Für Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, ist klar: „Eltern dürfen sich ihrer Verantwortung nicht entziehen – Bußgelder haben deshalb weiter ihre Berechtigung. Aber wer glaubt, damit allein das Problem zu lösen, macht es sich zu einfach.“

Franziska Müller-Rech

Franziska Müller-Rech 

Schulabsentismus ist kein Randphänomen mehr – und hat viele Ursachen

Hinter dem häufigen Fernbleiben vom Unterricht, dem sogenannten „Schulabsentismus“, steckt oft mehr als bloße Schulunlust: psychische Belastungen, familiäre Krisen, Überforderung oder Perspektivlosigkeit. Besonders betroffen sind Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen. Müller-Rech warnt: „Wer nur mit dem Zeigefinger kommt, übersieht die Not hinter dem Fehlverhalten. Statt nur zu sanktionieren, müssen wir frühzeitig eingreifen, bevor aus Fehlzeiten Schulabbrüche werden.“

„Helfen statt nur Strafen“ – FDP fordert Kurswechsel

Damit Schule wieder ein Ort wird, an dem Kinder gerne lernen, braucht es echte Unterstützung – individuell, niedrigschwellig und passgenau. Die FDP-Fraktion fordert:

  • flächendeckende Schulsozialarbeit an allen Schulen,
  • wirksame Präventionsprogramme gegen Schulverweigerung,
  • eine enge Verzahnung von Schule, Jugendhilfe und Elternhaus,
  • digitale Ausstattung und moderne Unterrichtskonzepte, die Kinder stärken statt abschrecken. 

„Bußgelder sind ein Signal, aber kein Allheilmittel. Wer Kinder wirklich erreichen will, muss ihnen Perspektiven geben und ihre Lebensrealität ernst nehmen“, so Müller-Rech abschließend.