Nach Affenpocken an Förderschule: „Schulschließung darf kein Reflex aus der Coronakrise sein!“

Kurz vor Weihnachten traten in Rösrath vier Fälle von Affenpocken auf, wodurch eine Förderschule vorsorglich geschlossen werden musste. Inzwischen hat das Ministerium eine Bilanz gezogen. Das Statement von Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW gegenüber der Rheinischen Post:

Franziska Müller-Rech

„Die Schulschließungen während der COVID-Pandemie haben unseren Schülern und Familien enorm geschadet. Wir sollten daraus gelernt haben! Die Antwort der Landesregierung auf unsere Kleine Anfrage offenbart jedoch, dass Schwarz-Grün aus vergangenen Krisen zu wenig gelernt hat. Statt präventive und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, verweist die Landesregierung lediglich auf bestehende Strukturen, ohne neue Lösungsansätze aufzuzeigen. Die pauschale Einschätzung, dass kein zusätzlicher Handlungsbedarf besteht, ist inakzeptabel.

Schulschließung darf kein Reflex aus der Coronakrise sein! Gerade der Fall in Rösrath macht deutlich, dass Schulen besser auf Infektionsausbrüche vorbereitet sein müssen. Wir brauchen klare, transparente und landesweit einheitliche Kriterien für den Umgang mit Infektionsfällen, statt Entscheidungen an die örtlichen Gesundheitsämter zu delegieren. Eine funktionierende Krisenstrategie bedeutet nicht nur schnelle Reaktionen, sondern vor allem präventive Maßnahmen, die Schulschließungen verhindern und Schülerinnen und Schüler bestmöglich schützen.

Die NRW-Landesregierung muss aus der Corona-Pandemie gelernt haben, welchen langfristigen Schaden Schulschließungen auslösen. Diese sollten an hohe Hürden gebunden werden – mit klar definierten Kriterien, die sicherstellen, dass Unterrichtsausfälle nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden. Statt pauschaler Schließungen braucht es differenzierte Schutzkonzepte, die Bildungschancen sichern und gleichzeitig vulnerable Gruppen gezielt schützen.

Besonders unverständlich ist, dass die schwarz-grüne Landesregierung erst jetzt Schutzkonzepte für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf in Betracht zieht. Anstatt im Nachhinein auf akute Fälle zu reagieren, muss Schwarz-Grün endlich vorausschauend handeln. Wir fordern verlässliche Leitlinien für Krisenfälle und eine stärkere Unterstützung der Schulen bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen."

Medienbericht