NRW lockert Personalregeln für Kitas – Hafke (FDP): „Kurzfristige Entlastung, aber nachhaltige Lösungen notwendig“

In Nordrhein-Westfalen sollen Kitas bei krankheitsbedingten Personalausfällen flexibler agieren können, indem ergänzendes Personal wie Kinderpfleger, Sozialassistenten oder Fachkräfte mit ausländischen Abschlüssen vorübergehend eingesetzt wird, um Schließungen zu vermeiden. Zudem dürfen profilrelevante Kräfte wie Musiker oder Handwerker unterstützend tätig werden, um pädagogisches Personal zu entlasten. Zu den neuen Vorgaben der schwarz-grünen Landesregierung sagt Marcel Hafke, familienpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW:

Marcel Hafke

Marcel Hafke 

„Ich begrüße grundsätzlich die Flexibilisierung der Personalverordnung als eine kurzfristige Reaktion auf den immensen Fachkräftemangel in Kitas. Jedoch ist es angesichts der äußerst angespannten Lage in den Kitas nicht nachvollziehbar, warum der Einsatz von Ergänzungskräften immer nur für 6 Wochen pro Kitajahr gelten sollen. Die Erzieherinnen und Erzieher klagen schließlich ganzjährig über Überlastung. Außerdem fordere ich gleichzeitig eine klare Aufgabenkritik: Erzieherinnen und Erzieher sollten sich auf ihre Kernaufgaben in der frühkindlichen Bildung konzentrieren können, während Verwaltungsaufgaben oder die Betreuung stärker durch fachlich versiertes Personal übernommen werden muss. Um langfristig nachhaltige Lösungen zu schaffen, bedarf es eines deutlich stärkeren Engagements bei der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) und der generellen Fachkräftequalifizierung. Einzelmaßnahmen reichen nicht aus, um den gravierenden Fachkräftemangel wirksam zu bekämpfen.“