Personalnot in Kitas hält an – Hafke (FDP): Frühkindliche Bildung muss verlässlich sein
Rund 34.000 Mal meldeten Kitas in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen zwölf Monaten personelle Unterbesetzungen, in über 1.000 Fällen mussten Kitas dadurch sogar vorübergehend komplett schließen, wie das NRW-Familienministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die FDP-Landtagsfraktion NRW fordert, die anhaltende Personalnot in den NRW-Kitas endlich entschlossen anzugehen.

Marcel Hafke
Dazu erklärt Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer und familienpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW:
„Familien müssen sich auf Betreuung und frühkindliche Bildung in der Kita verlassen können – in Nordrhein-Westfalen ist das längst nicht mehr der Fall. Kurzfristige frühere oder gar Komplettschließungen sind in den NRW-Kitas nicht mehr die Ausnahme, sondern für viele Familien die Regel. Mit einem geregelten Berufs- und Familienleben ist das für viele Eltern kaum vereinbar. Familienministerin Josefine Paul wirkt mit ihrem Ressort zunehmend überfordert und betreibt reine Ankündigungspolitik, während handfeste Lösungen zur Entlastung vor Ort ausbleiben. Leidtragende sind neben den Familien auch die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas, für die Überstunden bis an die Belastungsgrenze und viel zu große Gruppen längst Alltag statt Ausnahme sind.
Nordrhein-Westfalen braucht endlich einen echten Kita-Masterplan. Für die vollmundig angekündigte schwarz-grüne KiBiz-Reform liegt noch immer kein Entwurf vor – hier muss es dringend vorwärts gehen. Die Landesregierung muss zudem endlich die Weichen für eine nachhaltige und umfassende Personaloffensive stellen – auch mit attraktiven Angeboten an Kita-Fachkräfte etwa aus ostdeutschen Regionen, die wegen Kita-Schließungen von Arbeitslosigkeit betroffen oder bedroht sind. Auch die Ausbildungsbedingungen müssen attraktiver werden – tausende unbesetzte Ausbildungsplätze in den NRW-Kitas können wir uns nicht leisten. Wer es mit der frühkindlichen Bildung ernst meint, darf nicht länger zusehen, wie das System kollabiert.“