Rasche zur Ankündigung von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer zum Thema Zugausfälle

FDP-Verkehrsexperte Christof Rasche erklärt auf die Fragen gegenüber dem WDR zur Ankündigung von Minister Oliver Krischer zum Thema Zugausfälle:

Christof Rasche

Christof Rasche 

Können die Kunden jetzt aufatmen?

Trotz der 700 weiteren Menschen in der Lokführerausbildung bleibt die Bahn für viele Pendler und Unternehmen in NRW weiterhin ein unzuverlässiger Begleiter. Negative Rekorde bei Überfüllung und Unpünktlichkeit sin die Folge. Eine Ausfallreduktion durch weniger Angebot ist vor diesem Hintergrund aber kein Anlass zum Aufatmen, weil die Attraktivität des Verkehrsträgers Bahn dadurch ebenfalls nicht gesteigert wird.

War das Geld des Landes in die Ausbildungsoffensive gut investiert?

Es ist gut, wenn sich Menschen für eine Ausbildung bei der Bahn entscheiden. Aber man darf die Realität auch nicht schönreden: Der Lokführermangel ist seit Jahren eines der größten Probleme neben der maroden Infrastruktur. Dass die Landesregierung nun die Rückkehr zum ausgedünnten Normalfahrplan als Erfolg feiert, ist ein Blick durch die rosarote Brille. Eine Verringerung des Angebots macht den Bahnverkehr nicht attraktiver, sondern schwächt ihn langfristig.

Warum schaffen es die Unternehmen nicht selbst, ausreichend auszubilden?

Ein Mangel an Auszubildenden, auch als Folge des demographischen Wandels, betrifft viele Branchen und wird sich in Zukunft nicht einfach auflösen, sondern weiter verschärfen. Wir sollten deshalb auch auf Zukunftstechnologien, wie das autonome Fahren auf der Schiene, setzen. Hier braucht es auch seitens des Landes mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung und mehr Freiräume für den testweisen Einsatz in der Praxis.

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