Rekordausfall im Unterricht – Müller-Rech (FDP): „Landesregierung lässt Schulen und Lehrkräfte im Stich“

Der Unterrichtsausfall an den Schulen in Nordrhein-Westfalen erreicht Rekordhöhen. Laut aktuellen Berichten fallen 4,8 Prozent aller Schulstunden ersatzlos aus, was mehr als einer Stunde pro Woche entspricht. Besonders betroffen sind Gesamtschulen der Sekundarstufe I mit einem Ausfall von 7,8 Prozent. Auch Hauptschulen (5,9 Prozent) und Realschulen (6,5 Prozent) kämpfen mit alarmierenden Ausfallraten. „Die Schülerinnen und Schüler werden von der Landesregierung im Stich gelassen. Jede ausgefallene Stunde ist eine verlorene Chance für ihre Zukunft“, kritisiert Franziska Müller-Rech, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW.

Franziska Müller-Rech

Franziska Müller-Rech 

Hauptursache: Erkrankung von Lehrkräften

Besonders besorgniserregend ist, dass mehr als die Hälfte des Unterrichtsausfalls – rund 53 Prozent – durch Krankmeldungen von Lehrkräften bedingt ist. Diese Zahlen verdeutlichen die Überlastung der Lehrkräfte angesichts der angespannten Personalsituation. „Die Landesregierung versäumt es, genügend Lehrkräfte und unterstützendes Personal einzustellen. Noch immer sind 8.000 Lehrerstellen im Land unbesetzt, das erhöht den Druck auf die verbleibenden Lehrkräfte, offenbar auch auf ihre gesundheitliche Situation“, erklärt Müller-Rech.

„Eigenverantwortliches Arbeiten“ als Notlösung

Ein weiteres Problem ist der steigende Anteil eigenverantwortlicher Arbeitsstunden in der Oberstufe. Gymnasiastinnen und Gymnasiasten arbeiten in 11,5 Prozent der Stunden eigenständig, während es an Gesamtschulen sogar 13,2 Prozent sind. „Was als pädagogisches Konzept verkauft wird, ist in Wirklichkeit ein Notfallprogramm, um den Lehrkräftemangel zu kaschieren. Eigenverantwortliches Arbeiten darf Unterricht nicht ersetzen, sondern nur ergänzen“, warnt die Liberale.

Forderungen der Freien Demokraten

In der letzten Sitzung des Schulausschusses konnte der Bericht der Landesregierung nicht in angemessenem Umfang diskutiert werden. Müller-Rech fordert, dass die Landesregierung sich ihrer Verantwortung stellt: „Die Landesregierung kann sich um die Debatte über ihre eigene Verantwortung nicht auf Zeitmangel berufen. Unterrichtsausfall ist keine Randnotiz, sondern erfordert klare Antworten und Maßnahmen.“

Die FDP-Landtagsfraktion NRW drängt auf sofortige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Dazu gehören die Einstellung von mehr Lehrkräften und Unterstützungspersonal sowie die Einführung eines modernen Personalmanagements. „Die Schülerinnen und Schüler brauchen Sicherheit, dass ihr Unterricht stattfindet, und die Lehrkräfte brauchen ein Arbeitsumfeld, das sie gesund hält. Bildung ist unsere wichtigste Ressource – und sie wird in NRW von dieser Landesregierung aufs Spiel gesetzt“, so Müller-Rech abschließend.

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