Schmerzmedizin in Gefahr: Lässt Schwarz-Grün Patienten im Stich?

Durch die Krankenhausreform des Bundes sind die ohnehin wenigen spezialisierten schmerzmedizinischen Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen bedroht. Die FDP-Landtagsfraktion NRW fordert die Landesregierung zum Gegensteuern auf.

Susanne Schneider

Susanne Schneider

Auch Verbände wie die Deutsche Schmerzgesellschaft haben längst Alarm geschlagen, dass für Menschen, die von chronischen Schmerzen betroffen sind, eine sich verschärfende Unterversorgung droht. Auf eine Kleine Anfrage von FDP-Gesundheitsexpertin Susanne Schneider antwortete die Landesregierung ohne jedes Problembewusstsein. Ausdrücklich sieht Minister Laumann die Schmerztherapie nicht gefährdet – dem widersprechen die Freien Demokraten deutlich.

Susanne Schneider, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, erklärt dazu gegenüber der Rheinischen Post:
„Wer unter chronischen Schmerzen leidet, ist oft verzweifelt. Die Ursachen von chronischen Schmerzen sind vielfältig: Sie reichen von Schmerzen des Bewegungsapparates über komplexe regionale Schmerzsyndrome sowie neurologische Schmerzen bis hin zu ungeklärten Ursachen. Linderung bieten Behandlungen in schmerztherapeutischen Einrichtungen. Deren Ziel ist es, Schmerzen und Medikamentengebrauch zu reduzieren, aber vor allem die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.

Diese schmerzmedizinischen Einrichtungen sind nun in Gefahr. Da die Schmerztherapie in der Krankenhausreform nicht als eigene Leistungsgruppe mit klaren Rahmenbedingungen und Planungssicherheit berücksichtigt wird, werden dringend benötigte spezialisierte Schmerzzentren weiter reduziert oder ganz geschlossen. Die ohnehin eingeschränkte Versorgung von Schmerzpatientinnen und -patienten würde sich dadurch weiter verschlechtern.

Die Landesregierung verneint einfach das Problem. Den Kopf in den Sand zu stecken und eine Gefahr zu ignorieren, ist aber keine Strategie und schon gar keine Lösung. Schon jetzt werden offenbar angedachte Neuplanungen bei schmerzmedizinischen Einrichtungen nicht mehr weiterverfolgt. Lässt die Landesregierung Schmerzpatientinnen und -patienten also im Stich? Wir Freie Demokraten fordern Gesundheitsminister Laumann auf, sich für eine eigene Leistungsgruppe ‚Interdisziplinäre Schmerztherapie‘ oder eine gesonderte Förderung von schmerzmedizinischen Einrichtungen einzusetzen.“

Medienbericht