Schneider (FDP): „Freiheit und Gleichberechtigung sind unteilbar – Gleichstellung entschlossen gegen autoritäre Strömungen verteidigen“

Anlässlich der heute in Essen beginnenden Gleichstellungsministerkonferenz erklärt Susanne Schneider, gleichstellungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW: „Dass diese Konferenz ausgerechnet in Nordrhein-Westfalen stattfindet, ist ein starkes Signal: Unser Land steht wie kaum ein anderes für Vielfalt, Aufstiegschancen und Selbstbestimmung! Umso wichtiger ist es, dass wir diese Werte entschlossen gegen autoritäre und rückwärtsgewandte Ideologien verteidigen.“

Susanne Schneider

Susanne Schneider

Schneider warnt davor, diese Entwicklungen lediglich mit Symbolpolitik zu beantworten: „Gleichstellung darf nicht zum Spielball ideologischer Stellvertreterdebatten werden. Wir brauchen in NRW greifbare Fortschritte – etwa durch gezielte Förderung von Gründerinnen, bessere digitale und frühkindliche Bildung sowie flexible Arbeitsbedingungen, die echte Vereinbarkeit ermöglichen.“

Offene Gesellschaften zunehmend fragil

Ein besonders verstörendes Beispiel dafür, wie Gleichberechtigung heute wieder offen infrage gestellt wird, sieht Schneider in einem Vorfall an der Universität Kiel: „Wenn bei öffentlichen Veranstaltungen an deutschen Hochschulen Frauen und Männer getrennt gesetzt werden sollen – und Redner offenbar unwidersprochen darüber sprechen dürfen, wann Männer Frauen züchtigen dürfen –, dann zeigt das, wie fragil unsere offenen Gesellschaften mittlerweile sind. Solche Rückschritte dürfen nicht mit dem Deckmantel von Toleranz kaschiert werden – hier ist klare Abgrenzung gefragt!“

Kritik an Landesregierung: Gründerinnen fallen durchs Raster

Zwar gebe es in NRW auch Fortschritte, doch der Verfassungsauftrag zur tatsächlichen Gleichstellung sei noch nicht eingelöst. Führungspositionen im öffentlichen Dienst seien weiterhin mehrheitlich männlich besetzt, Lohnunterschiede bestünden fort – vor allem in sozialen Berufen, in denen überwiegend Frauen arbeiten. „Schwarz-Grün hat zudem keine erkennbare Strategie, wie sie das Gründungspotenzial von Frauen wirklich heben will. Innovation kennt kein Geschlecht – aber bei den Rahmenbedingungen hinkt NRW hinterher. Wer Gleichstellung ernst meint, muss endlich gezielt Gründerinnen fördern und bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Frauen schaffen“, mahnt Schneider.

Die Liberale weiter: „Als Freie Demokraten wollen wir, dass Leistung zählt – unabhängig vom Geschlecht. Eine moderne Gleichstellungspolitik muss Chancen schaffen, statt in alten Rollenbildern zu verharren. Dazu gehört beispielsweise, dass wir mehr Mädchen und Frauen für IT-Berufe begeistern.“ NRW habe weiterhin großes Potenzial, Vorreiter einer Gleichstellungspolitik zu werden, die auf Freiheit, Eigenverantwortung und Fairness setze: „Gerade jetzt, wo unsere offenen Gesellschaften zunehmend unter Druck geraten, müssen wir Gleichstellung nicht nur fordern, sondern auch gestalten – pragmatisch, wirksam und liberal“, betont Schneider abschließend.