Sinkende Fachkraft-Quote in NRW-Kitas – Hafke (FDP): „Frühkindliche Bildung stärken, Überlastung des Personals bekämpfen“

Die aktuellen Daten aus dem „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung bestätigen auf erschreckende Weise die dramatische Lage in der frühkindlichen Bildung. Hierzu sagt Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer und familienpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW:

Marcel Hafke

„Die Lage der Erzieherinnen und Erzieher ist so dramatisch wie nie zuvor! Die aktuellen Zahlen zur Fachkraft-Quote in NRW-Kitas sind mehr als nur ein weiterer Weckruf – sie sind ein Beleg dafür, dass die bisherigen Maßnahmen der Landesregierung völlig unzureichend sind. Während 2017 noch 45 Prozent der Kita-Teams eine hohe Fachkraft-Quote aufwiesen, sind es heute nur noch 31 Prozent. NRW verzeichnet mit 14 Prozentpunkten einen der höchsten Rückgänge bundesweit. Gleichzeitig steigt der Anteil der Kita-Teams mit weniger als 70 Prozent qualifizierten Fachkräften weiter. Die erneuten Verschlechterungen zeigen: Die strukturellen Probleme werden von NRW-Familienministerin Josefine Paul nicht angegangen, sondern verschärfen sich Jahr für Jahr.

Eine hohe Fachkraft-Quote ist nicht verhandelbar. Sie bildet die Grundlage für qualitativ hochwertige Bildungsarbeit, die Förderung unserer Kinder und die Chancengerechtigkeit in NRW. Doch fast die Hälfte des Kita-Personals fühlt sich täglich überlastet; ein Viertel denkt ernsthaft über einen Berufswechsel nach. Ohne entschlossenes Handeln droht ein Kollaps der Kita-Landschaft – mit langfristigen Schäden für Kinder und Familien. NRW-Familienministerin Paul braucht jetzt eine klare Strategie, um die Abwärtsspirale aus Personalmangel, Überlastung und Qualitätsverlust zu durchbrechen. Bis 2030 fehlen uns 28.000 Fachkräfte. Kurzfristige Maßnahmen wie die Flexibilisierung der Personalverordnung schaffen Entlastung, dürfen aber keine Dauerlösung werden.“

Wir Freie Demokraten fordern:

  • Entlastung der Fachkräfte: Mehr Verwaltungspersonal und eine Digitalisierungsoffensive, um nicht-pädagogische Aufgaben zu reduzieren.
  • Attraktive Ausbildungswege: Die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) muss finanziell gestärkt werden, um Nachwuchs zu gewinnen.
  • Qualifizierung und Quereinstieg: Ein flächendeckendes Weiterbildungsprogramm für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger ist dringend nötig.
  • Hohe Fachkraft-Quote: Die Landesregierung muss die Personalressourcen für qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung sicherstellen.

Hafke abschließend: „Die schwarz-grüne Landesregierung darf nicht länger zögern! Ministerin Paul muss liefern, sonst gehört die Verantwortung für die frühkindliche Bildung in kompetentere Hände. Unsere Kinder und ihre Zukunft dürfen nicht die Verlierer eines durch Schwarz-Grün unzureichend gesteuerten Kita-Systems sein.“