Versetzung gefährdet – NRW verliert Anschluss im Bildungsvergleich

Nordrhein-Westfalen belegt im „Bildungsmonitor 2023“ nur den 13. Platz der 16 Bundesländer. Wir fordern deutlich mehr Anstrengungen von der Landesregierung.

Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wurde erneut im Auftrag der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) durchgeführt. Hinter NRW finden sich nur noch Brandenburg, Berlin und Bremen.

„Versetzung gefährdet lautet das Zeugnis der NRW-Landeregierung im Bildungsbereich“, kritisiert Franziska Müller-Rech, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion. „NRW hat eine schlechte Betreuungsrelation in seinen Schulen und die Bildungsausgaben je Grundschüler liegen 1.000 Euro unter dem Bundesdurchschnitt. Am schwersten wiegt der Befund, das viele Viertklässlerinnen und Viertklässler nicht die Mindeststandards in den Fächer Deutsch und Mathematik erreichen. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf“, so die FDP-Bildungsexpertin. „Es braucht nun einen verstärkten Ausbau der Kapazitäten für das Lehramtsstudium, Lehrpläne müssen angepasst werden und wir brauchen mehr Schulautonomie. Auch braucht es einen besonderen Fokus auf die sozial benachteiligten Quartiere in NRW. Mit den Talentschulen wurden hier in der letzten Legislatur auf FDP-Initiative hin wichtige Schritte unternommen. Auch braucht es dringend ein Konzept, wie mit den vielen neuen Grundschülerinnen und Grundschülern mit Fluchthintergrund umgegangen werden kann. Ein erneut nicht abgestimmtes Vorgehen zwischen den beteiligten Ressorts von CDU und Grünen, Schule und frühkindliche Bildung, wie zuletzt bei den neuen angekündigten Sprach-Screenings an Grundschulen, darf es nicht geben. Das geht zu Lasten unserer Schülerinnen und Schüler“, so Müller-Rech.

Grundstein von Bildungskarrieren stärken

Der „Bildungsmonitor“ weist als Maßnahme zur Verbesserung der Bildungsqualität insbesondere den konsequenten Ausbau und die Stärkung der frühkindlichen Bildung aus. „Unsere Kindertagesstätten und das System der frühkindlichen Bildung legen den Grundstein von Bildungskarrieren. Die Kita-Landschaft in NRW steht akut unter Druck. Fachkräftemangel und Finanzierungsfragen, ausgelöst durch die allgemeinen Preissteigerungen und die Tarifabschlüsse, stellen Herausforderungen dar, für die es schnellstmöglich Antworten braucht. Die Situation in unseren Kitas kam mit Ansage, aber Ministerin Paul und die schwarz-grüne Landesregierung scheinen Probleme einfach aussitzen zu wollen, obwohl die Lösungen auf der Hand liegen“, kritisiert Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer und familienpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW, fest. „Es braucht jetzt ein echtes Rettungspaket für unsere Kitas, damit die bestehenden Strukturen erhalten bleiben. Gegen den Fachkräftemangel müssen wir mehr Quereinsteigern den Zugang ermöglichen und die Anerkennung von ausländischen Fachkräften muss beschleunigt werden. Nichtstun führt zum Desaster, wie jetzt bei der Mogelpackung der Sprach-Kita-Rettung. In der Sache gibt es kein Erkenntnisdefizit, sondern ein riesiges Handlungsdefizit bei dieser Landesregierung“, so Hafke.