Viele Verdachtsfälle medizinischer Behandlungsfehler - Schneider (FDP): „Geschädigte besser schützen – Behandler nicht unter Generalverdacht stellen“

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat angesichts einer steigenden Zahl von Behandlungsfehlern eine verpflichtende Meldung solcher Vorfälle gefordert. Die FDP-Landtagsfraktion NRW unterstützt die Forderung nach einer besseren Absicherung für Patientinnen und Patienten, warnt jedoch vor vorschnellen pauschalen Schuldzuweisungen gegenüber Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften. „Patientensicherheit muss oberste Priorität haben“, betont Susanne Schneider, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. „Es ist absolut notwendig, dass Menschen, die durch Behandlungsfehler geschädigt wurden, unkompliziert und schnell zu ihrem Recht kommen. Gleichzeitig dürfen wir die hohe Professionalität derjenigen, die mitunter auch täglich unter hohem Druck Menschenleben retten, nicht pauschal in Frage stellen.“

Susanne Schneider

Susanne Schneider 

Kultur der Transparenz und des Vertrauens

Schneider weiter: „Eine Meldepflicht für Behandlungsfehler kann ein wichtiger Baustein sein, um aus Fehlern systematisch zu lernen und künftige Schäden zu vermeiden. Wichtig ist dabei aber eine Kultur der Transparenz und des Vertrauens – keine Kultur der Angst und des Misstrauens.“ Die Liberale spricht sich deshalb dafür aus, gemeinsam mit den ärztlichen Berufsverbänden und Patientenschutzorganisationen tragfähige Lösungen zu entwickeln. Ziel müsse es sein, Betroffenen eine schnelle Aufklärung und Unterstützung zu garantieren, ohne die Anstrengungen der vielen verantwortungsvoll handelnden Behandlerinnen und Behandler zu diskreditieren. „Wir brauchen keine vorschnelle Stigmatisierung, sondern eine Verbesserung der Qualitätssicherung im Sinne aller Beteiligten“, so Schneider abschließend.