Wir brauchen ein Frühwarnsystem für Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung

Medienberichten zufolge gab es Vorfälle von Machtmissbrauch und sexualisierter Belästigung an zwei Hochschulen in NRW. Wir fordern die Landesregierung auf, aktiv zu werden. Wir brauchen mehr Transparenz über Beratungsangebote an den Unis, Schulungsmaßnahmen für Führungskräfte und die Hochschulen müssen besser unterstützt werden.

Franziska Müller-Rech, FDP

Statement von Franziska Müller-Rech, Sprecherin für Gleichstellung in der FDP-Landtagsfraktion NRW:

Vorfälle, wie sie von der Westfälischen Hochschule berichtet werden, dürfen sich nicht wiederholen. Besonders irritierend ist es, dass der verdächtigte Professor der Westfälischen Hochschule, dem WAZ-Medienbericht zufolge, offenbar über lange Zeit ein Verhaltensmuster des Machtmissbrauchs entwickeln und aufrecht erhalten konnte. Wir brauchen ein Frühwarnsystem für Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung! Es muss sichergestellt sein, dass Formen sexualisierter Belästigung und Gewalt an den Universitäten in Nordrhein-Westfalen verhindert, mindestens frühzeitig unterbunden werden können.

Ich sehe hier ein Muster und akuten Handlungsbedarf, denn auch von der Universität Köln gibt es jüngste Vorfallsberichte von Machtmissbrauch und sexualisierter Diskriminierung. Die Landesregierung steht in der Pflicht, ihren Teil zur Prävention und zur fachlichen Begleitung beizutragen. Leider versteckt sich die grüne Ministerin Paul bisher nur hinter dem Gender-Report der Hochschulen. Das ist zu wenig. Wir fordern, dass die Anlaufstellen in den Fachhochschulen und Universitäten niedrigschwellig erreichbar und bekannt sind. Es braucht Informationsangebote und Beratungsstellen speziell für Studentinnen und Studenten und für das Hochschulpersonal. Fortbildungen zum Themenkomplex Machtmissbrauch, sexualisierte Belästigung und Gewalt sollten für alle Führungskräfte an Hochschulen in NRW verpflichtend sein. Wir erwarten von der Landesregierung aus CDU und Grünen deutlich mehr Unterstützung.