Zeit für eine neue Familienpolitik: Gastbeitrag von Henning Höne (FDP) Kindergeld halbieren, Bildungschancen verdoppeln

Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion und der Freien Demokraten in Nordrhein-Westfalen, Henning Höne, hat in einem Gastbeitrag auf t-online eine revolutionäre Neuausrichtung der deutschen Familienpolitik gefordert. In dem Gastbeitrag, der heute von der Redaktion unter dem Titel „Eine Revolution des Bildungssystems: Das Kindergeld sollte halbiert werden“ veröffentlicht wurde, stellt Höne ein Konzept vor, das das traditionelle Kindergeld hinterfragt und stattdessen auf Investitionen in die Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur setzt.

Henning Höne

Henning Höne

Der Liberale fordert, die Hälfte der derzeitigen Kindergeldmittel – rund 27 Milliarden Euro jährlich – direkt in beitragsfreie Kitas, Ganztagsbetreuung und frühkindliche Bildung zu investieren. Ziel sei es, echte Chancengerechtigkeit zu schaffen und berufstätigen Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Karriere zu ermöglichen.

Kernpunkte des Vorschlags:

  • Beitragsfreie Kitas und Ganztagsbetreuung: Qualitativ hochwertige Bildung und Betreuung für jedes Kind, unabhängig vom Familieneinkommen.
  • Flexiblere Betreuungsmodelle: Angebote, die sich an den Bedürfnissen berufstätiger Eltern orientieren, inklusive erweiterter Öffnungszeiten.
  • Mehr Investitionen in Personal: Bessere Bezahlung, Weiterbildung und mehr Fachkräfte für eine hochwertige Betreuung und Förderung.
  • Kostenfreies Mittagessen und höhere Bildungsstandards: Förderung von Lernumfeld und sozialer Entwicklung in Schulen.
  • Stärkung frühkindlicher Bildung: Individuelle Förderung und solide Grundlagen für lebenslanges Lernen.

Familienpolitik für die Zukunft: Bildungsrevolution statt Direktzahlungen

Höne argumentiert, dass das traditionelle Kindergeld nicht mehr zeitgemäß sei. Studien zeigen, dass Infrastrukturmaßnahmen – wie sie beispielsweise in Skandinavien erfolgreich umgesetzt werden – eine größere Wirkung auf die wirtschaftliche und soziale Stabilität von Familien haben. Eine moderne Familienpolitik müsse den Fokus auf Bildung und Betreuung legen, um die Basis für eine starke Gesellschaft und Wirtschaft zu schaffen. „Deutschland muss den Mut haben, alte Strukturen aufzubrechen. Wir brauchen ein Bildungssystem, das allen Kindern gleiche Startchancen bietet und den Eltern echte Wahlfreiheit zwischen Familie und Beruf ermöglicht“, so Höne.

Hintergrund:

Für das Jahr 2025 plant die Bundesregierung mit über 54 Milliarden Euro allein für das Kindergeld. Henning Höne schlägt vor, diese Mittel effizienter einzusetzen, um langfristig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und die Abhängigkeit von sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu durchbrechen.

Ländervergleiche zur Effektivität indirekter Leistungen:

Henning Hönes Vorschlag findet Unterstützung in internationalen Vergleichen: In Schweden, einem der Vorbilder des Gastbeitrags, beträgt die direkte Unterstützung durch Kindergeld lediglich 110 Euro pro Kind monatlich. Gleichzeitig wird massiv in beitragsfreie oder stark subventionierte Betreuung investiert – mit maximalen Kosten von rund 123 Euro monatlich pro Kind. Diese Infrastruktur ermöglicht eine höhere Erwerbsquote von Frauen und entkoppelt Bildungschancen stärker von der sozialen Herkunft.

Kosten für Eltern in Deutschland:

In Deutschland hingegen belasten hohe Betreuungskosten, die in Städten wie Düsseldorf für U3-Kinder bis zu 726 € monatlich erreichen können, viele Familien stark. Trotz eines Kindergeldes von 250 € monatlich bleibt für zahlreiche Eltern eine erhebliche finanzielle Lücke, die insbesondere in einkommensschwachen Haushalten zu Belastungen führt.

Zusammenhang zwischen Betreuung und Frauenerwerbsquote:

Länder mit besseren Betreuungsquoten zeigen zudem eine deutlich höhere Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt. So beträgt die Differenz der Arbeitszeit zwischen Frauen mit und ohne Kinder in Schweden nur drei Stunden pro Woche, während sie in Deutschland bei sieben Stunden liegt – ein deutlicher Hinweis auf den positiven Einfluss bezahlbarer und flexibler Betreuungsangebote.

Kindergeld-Vergleich nach Ländern

Kindergeld im Vergleich

Weiterführende Informationen

Der vollständige Gastbeitrag von Henning Höne ist unter dem Titel „Eine Revolution des Bildungssystems: Das Kindergeld sollte halbiert werden“ auf t-online unter folgendem Link verfügbar:

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100530792/fdp-vorstoss-das-kindergeld-sollte-halbiert-werden.html

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