Zukunft Stahlproduktion NRW – Brockes (FDP): „Stahlstandort Duisburg braucht Masterplan für Strukturwandel!“

Zum heutigen Austausch des Wirtschaftsausschusses mit Thyssenkrupp zur Zukunft der Stahlproduktion in Duisburg erklärt Dietmar Brockes, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW:

Dietmar Brockes

"Wir müssen uns der Realität stellen: Beim Stahl gibt es weltweit Überkapazitäten. Der Standort in Duisburg ist mit den hohen Energiekosten und einer hohen Steuer- und Bürokratielast global nicht wettbewerbsfähig. Bei Stahl dürfen wir die Fehler bei den Steinkohle-Subventionen im Ruhrgebiet nicht wiederholen. Wir müssen vermeiden, viel Steuergelder für Arbeitsplätze und eine Industrie zu zahlen, die dann trotzdem verloren gehen. Das ist das Gegenteil von Zukunftssicherung.  

Wir brauchen und wir wollen weiterhin eine eigene Stahlproduktion im Land, aber in einem geringeren Umfang und deutlich innovativer und spezialisierter. Nur so wird NRW wieder wettbewerbsfähig. Sowohl für Thyssenkrupp als auch HKM braucht es hierfür echte Zukunftschancen. Die Beschäftigen der Stahlbranche haben eine Chance auf Zukunft verdient. Bund und Land müssen dafür die passenden Rahmenbedingungen ermöglichen. 

Politik muss sich aber ehrlich machen: Der Umbau der Stahlsparten wird Arbeitsplätze kosten. Wir Freie Demokraten wollen, dass gleichzeitig neue und vergleichbare Arbeitsplätze in Duisburg entstehen. Der notwendige Strukturwandel muss in Duisburg durch die Neuansiedlungen von Unternehmen und Institutionen, die Umnutzung von Flächen und eine Bildungsoffensive für Zukunfts-Know-How endlich aktiver gestaltet werden. Dafür braucht es einen Masterplan des Landes, der gemeinsam mit der Stadt Duisburg und dem Bund erarbeitet wird. Das 5-Standorteprogramm im Ruhrgebiet muss ein 6-Standorteprogramm werden."

 

Medienbericht